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Re: Feierlichkeiten zur Clement-Gates-Initiative



On Thu, 1 Apr 1999, Wau Holland wrote:

> On Thu, Apr 01, 1999 at 10:28:23AM +0200, PILCH Hartmut wrote:
> ...
> > So eine gute Kulisse wie das Koelner Medienforum mit Grossauftritt von
> > Clement, Gates und Murdoch, hat uns aber schon lange kein Medienfuzzie
> > mehr geboten.  Wir bekommen den Presseerfolg auf silbernem Tablett
> 
> Bin skeptisch bei der Tablettbetrachtung.
> 
> Der "Katzentisch" ist es, den man bei solchen Veranstaltungen bekommt.
> Das Risiko besteht auch bei einer "eigenen" Parallelveranstaltung.
> So als Journalist im Tagesstress lese ich die PEs von Clement und Co
> und dann noch ein Missionsbericht der breitblaettligen Linux-
> Echtwurzelrhabarbler und was faellt dann wohl in die Ablage rund?
> Zu welcher der beiden Veranstaltungen wird der Journalist geschickt?

Die Planung ist: 
	12.-13. (Wochenende) "Monokultur-Alternativen"
	13.-16. "Medienforum"
	19.-20. weitere Veranstaltungen (Linux-Feste etc) in NRW-Staedten
        26.-27. Linuxtag Kaiserslautern

Die bisherige Erfahrung von FFII (http://www.lrz.de/~phm/clem/refde.html: 
"Die Presse berichtete ueber uns") zeigt, dass damit das
Clement-Gates-Spektakel von negativen Presseberichten ueberschattet wird.
Die spaeteren Veranstaltungen werden von dem davorliegenden Presserummel
belebt.
 
> Auch im CCC gibt es klare Debatten dazu, lieber selbst Veranstalter
> zu sein statt sich als Referent laden zu lassen und damit in einen
> Rahmen gezwaengt zu werden. Und das Timing muss stimmen.

Man kann mehrere Veranstalter haben.  Und ueber den Rahmen kann man
gemeinsam diskutieren.

> >           Kongress "Informationelle Monokultur und die Alternativen"
> 
> Wenn man sich schon fragen muss, ob die Auslieferung einer Linux-
> Distribution ein Aprilscherz ist oder nicht, ist die Ueberschrift
> tendenziell ueberholt.

Wenn man http://www.medienforum.nrw.de liest, nicht.

Wenn man sieht, mit welch beredten Argumenten in der ganzen Autoindustrie
Millionen dafuer ausgegeben werden, alle CAD-Systeme ausser dem des
Branchenmonopolisten rauszuschmeissen, sieht man: Monokultur ist nach wie
vor Trumpf. 

Selbst wenn Linux wirklich NT verdraengen sollte (derzeitiges Verhaeltnis
laut Redhat 5 Mio : 200 Mio Installationen), bleibt die Tendenz zur
Monokultur bestehen ...  
 
> >    entwickeln, wollen wir jährlich die interessierten Fachleute zu einem
> 
> Festlegung auf Folgeveranstaltungen. Ob die CeBIT HOME durchhaelt, weiss
> ich auch nicht.

... deshalb ist Jahr fuer Jahr fuer Sisyphus-Arbeit gesorgt.
 
> >    gesellschaftlichen Dialog ins Rollen bringen, den wir in unserem
> >    offenen Brief gefordert haben.
> 
> Er rollt bereits.

Auf http://www.media.nrw.de merkt man davon nichts.  Auch die DFG
Hessen gibt unbeirrt 30 Mio Steuergelder fuer den kompletten Umstieg von
Unix auf NT aus, gegen den Willen der Administratoren.  Argument:  Es ist
vorteilhaft, wenn auf Client- und Serverseite das gleiche laeuft.    
 
> >      * Informationelle Monokultur in Behörden und Firmen: Fallstudien
> 
> Das Arbeitsplatzargument ist dabei interessant.
> Denn investiert wird von Amts wegen idR nur dann, wenn keine
> personellen Folgekosten anfallen. Damit scheidet ein Linux-Server
> idR aus, weil sowas ja betreut sein will. Ein paar Millionen fuer
> eine ORACLE-Datenbank sind bei einer Behoerde leichter bewilligt...

Das waere z.B. ein Thema.
Ob NT weniger Betreuung braucht, ist sicherlich umstritten.
Aber ein haeufiges Argument der Monokulturverfechter ist, dass der
Monopolist dafuer sorgen wird, dass alle genau das gleiche lernen und
somit ein Markt billiger normierter Fachkraefte entsteht.
 
--
phm