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Re: Welt(un)ordnung



On 6 Apr 99, at 14:38, Dr.Horst-Walter Schwager wrote:

<sni>
>
> > weil das Ziel ist den Genozid zu verhindern.
Vordergründig ja. War das nicht vor ein paar Tagen sogar hier auf der
Liste, wo die "Grünen" der USA zitiert wurden, wo der wirtschaftliche
Gewinn eines NATO-Protektorates in YU bzw. Kosovo aufgezeigt
wurde? Anfangs hatte ich mich auch gefragt, wo denn der
wirtschaftliche Sinn, Serbien oder YU zu besetzen sei. Bisher wurde nie
und auch hier wird nicht aus Menschenfreundlichkeit Krieg geführt.
Also stellt sich heraus, daß es doch nicht um den Genozid geht.

> >Stimmt.  Genau deshalb ist Kosovo jetzt das richtige Einsatzgebiet
> fuer
> >die amerikanische Globalstrategie.  Egal ob man die mag oder nicht.
>
> anders, als in einigen lateinamerikanischen Staaten agieren hier nicht
> die USA, sondern 17 europaeische Staaten...genannt NATO. China und
17 westliche Staaten meinst Du wohl, denn die USA sind nicht
europäisch.
> Russland haben Angst vor der Moral der freien Welt - sie wissen genau,
> dass sie Dreck am Stecken haben. Und sie haben Angst hauptsaechlich
Soweit ich das verstehe, haben die Russen enorme innenpolitische
Probleme. Weiterhin hat Jelzin massive Probleme, die
rechtsaußenstehenden Kommunisten von der Regierungsübernahme
abzuhalten. Und die Russen fühlen sich aufgrund gemeinsamer Religion
mit den Serben verbunden.
> deswegen, weil Moral immer auch nach innen auf die eigenen Buerger
> wirkt und das ist toedlich fuer einen Diktator.
>
> >> (---> naechstes Thema: Tyrannenmord)
> >Ich habe eher den Eindruck, dass Serbiens Bevoelkerung ziemlich
> >geschlossen hinter Milosevic steht, und dass es sich nicht um einen
> >Tyrannen sondern um den (auch von der einigermassen frei agierenden
> >Opposition akzeptierten) Fuehrer in einer (z.T. von ihm selbst zu
> >verantwortenden) Krisensituation handelt.
>
> er macht jede ernsthafte Opposition (nicht nur mund_)tot, schaltet die
> freie Presse aus...die Bevoelkerung im Irak "steht" auch hinter ihrem
> Fuehrer, so ist das in totalitaeren Staaten.
>
> >Er hat auch nicht viele Handlungsalternativen.
>
> oh doch! Er braeuchte nur von seinen Eroberungsstrategien (zb.
> bosnisches, albanisches durch serbisches Erbgut zu ersetzen) lassen!
Kann er nicht so einfach. Denn Milosevic bezieht seine Macht bzw.
Anhänger aus seinen großserbischen Eroberungsvorstellungen. Das
began damals in Kroatien.
Komisch, daß das (Krieg in Kroatien) schon wieder zur Geschichte
gehört und von vielen vergessen wurde.

> ER ist der Agressor, niemand Anderer. Einer UCK ihr Sichverteidigen
> zur Last zu legen, ist absurd.
Ganz so einfach ist das auch nicht. Die UCK wird als von westlichen
Geheimdiensten gepuscht und aufgebaut dargestellt. Also vor vier oder
fünf Jahren gab es die m.W. nicht.

>
> >sein Ueberleben als Staat, und im Kosovo herrscht seit den 80er
> Jahren
> >eine Situation des gegenseitigen Vertreibens, die kein
> >rumpf-jugoslawischer Politiker leicht reparieren koennte.
>
> M. hat 1990 dem Kosovo seine Teilautonomie unter Bruch des
> Voelkerrechts weggenommen, einseitiger Akt.
>
> >Es wird moeglicherweise nicht genuegen, den Kosovo zu
> >erobern.
>
> stimmt. Der Kosovo wird aus Grosserbien (den Begriff "Jugoslawien" der
> mit Tito verbunden ist, sollten wir vergessen) herausgeloest werden
> muessen und nur das (Gebiets-"Verlust") ist die Sprache, die ein
> Eroberer versteht, leider.
ACK. An Deinen Worten lese ich aber auch NATO-Propaganda ab.
Denn das herauslösen kostet viele Menschenleben, auch auch NATO-
Seite. Spätestens dann wird der krieg nicht mehr so Antiseptisch sein,
wie er derzeit dargestellt wird.

Gruß Arne

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