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Re: Freie Software und Arbeitsplaetze



On Tue, Apr 27, 1999 at 09:44:02AM +0200, PILCH Hartmut wrote:
> On Sun, 25 Apr 1999, Gert Doering wrote:
> 
> > > Steht nicht dank Quellenoffenheit ein unbegrenztes Reservoir an
> > > hilfsbereiten Gurus zur Verfuegung, die man mit oder ohne Geld als freie
> > > Mitarbeiter einbinden kann?
> > 
> > Nein... das Problem hierbei ist, dass die Gurus meistens auch genug
> > anderes zu tun haben.  Ich kenne genau dieses Problem aus Guru- und
> > Firmen-Sicht - ich koennte mich klonen und dann 5x so viel arbeiten, 
> > ohne jemals an "Nachfrageproblemen" zu leiden.  Es gibt trotz Open Source
> > einfach nicht genug Leute auf dem Markt, die viel Erfahrung haben,
> > professionelle Arbeit leisten koennen, und die so serioes auftreten, 
> > dass man sie zu einem Nadelstreifen-Kunden hinschicken koennte (letzteres
> > tu' ich auch nur sehr ungerne :) ).
> 
> Koennte man hieraus vielleicht schliessen: wenn 5 weitere Leute kompetent
> an MGetty programmieren wuerden, entstuenden bei uns 5 weitere
> Arbeitsplaetze?  

Nope. Das Geld kommt nicht durch Programmierer: ob mgetty dank cleverer
Programmierer nun eine --foobar Option mehr oder weniger hat, oder bei
jedem Login in Microsoftmanier erst dreimal abschmiert, spielt keine Geige.
Gebraucht werden Haendchenhalter, die bei jeder schief eingelegten Linux-CD 
zum Kunden rausfahren. Der Dummuser-Anteil in den Firmen ist dank des 
Abbaus qualifizierter, aber dafuer auch teuerer Arbeitsplaetze exponentiell
gestiegen. Als Guru gilt man heute schon, wenn man Linux installieren und
administrieren kann.

> Wie gross koennte so ein Guru-Markt wohl anwachsen, wenn es genug gute
> Leute gaebe? 

Maintenance ist das Problem, nicht immer mehr neue Kernels. Letztere hat
Linux genug, bei Administrationstools ist Null (Yast als solches bezeichnen
zu wollen waere ein billiger Witz). Fuer Gurus, die solche sind, sind 
dummerweise solche wesentlichen Tools uncooler als ein Frickels-Driver zum
direktem Zeigefingerrumpokeln in Hardwareregistern.

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