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Urheberrecht: "homesteading the noosphere"



Habe grade beim Aufraeumen meiner Festplatte einen schon etwas aelteren 
Artikel von Eric S. Raymond in First Monday wiederentdeckt, der auf dieser 
Liste vor einiger Zeit - wenn ich mich richtig erinnere - ausfuehrlich 
diskutiert wurde:
"Homesteading the Noosphere"
http://www.firstmonday.dk/issues/issue3_10/raymond/index.html

Raymond befasst sich mit urheberrechtlichen Grundgedanken, die innerhalb 
der Open Source Community anerkannt sind und kuendigt an, dass er diese 
schriftlich fixieren will, um gegebenenfalls eines Tages eine Art 
Selbstkontrolle fuer urheberrechtliche Konfliktfaelle bei Open Source zu 
organisieren.

Interessant an diesem Artikel finde ich, dass er davon ausgeht, dass der 
Erfolg eines Software-Sprachstandards in hohem Mass von dem 
urheberrechtlichen Lizenzkonzept (z. B. GPL) sowie den 
Entscheidungsstrukturen, die bei den Benutzern dieses 
Software-Sprachstandards allgemein akzeptiert sind, abhaengt. Eine 
Programmiersprache waere demnach weniger ein technisches Konzept, als ein 
Stueck (un-)organisierte Gemeinschaft. Die soziale Ebene und die technische 
Ebene beeinflussen einander so stark, dass sie sich kaum noch voneinander 
trennen lassen.

Zitat:

"There is a more interesting possibility here. I suspect academia and the 
hacker culture share adaptive patterns not because they're genetically 
related, but because they've both evolved the most optimal social 
organization for what they're trying to do, given the laws of nature and 
the instinctive wiring of humans. The verdict of history seems to be that 
free-market capitalism is the globally optimal way to cooperate for 
economic efficiency; perhaps, in a similar way, the reputation-game gift 
culture is the globally optimal way to cooperate for generating (and 
checking!) high-quality creative work."