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[FYI] Cisco, KPMG, UNDP: "Mit dem Internet gegen Armut und Hunger"



FAZ von Mittwoch, Wirtschaftsteil.  Marketing, das vor Wohltätigkeit
nur so trieft.

Den Kommentar überlasse ich wohl am besten Wau. ;->

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MIT DEM INTERNET GEGEN ARMUT UND HUNGER

Partnerschaft zwischen Cisco Systems und dem UNDP

C.K. Washington, 17. August.  Das Entwicklungsprogramm der Vereinten
Nationen (UNDP) und der amerikanische Computerhersteller Cisco
Systems Inc. bündeln ihre Kräfte, um mit Hilfe des Internet
gemeinsam gegen den H unger und die Armut in der Welt vorzugehen.
Das Ziel ist, überall in den Entwicklungsländern, selbst den
kleinsten Dörfern, Zugänge zum Internet zu schaffen.  Damit soll die
Informations- und Wissenslücke geschlossen werden, die zwischen den
Menschen klafft, die Zugang zu den neuen Techniken haben, und jenen,
die nach wie vor am Rande stehen.  In ihrem jüngsten
Weltwentwicklungsbericht hatte die Weltbank bereits darauf
hingewiesen, daß im Kampf gegen die Armut dem Zugang zu Wissen und
Information eine Schlüsselrolle zufalle.  Die Vereinten Nationen
hatten in ihrem jüngsten Bericht über die Lage der Menschheit
geschrieben, die "gut vernetzten" Menschen in der Industriewelt
hätten einen überwältigenden Vorteil gegenüber den Armen ohne Zugang
zum Internet.  Deren Stimmen und Sorgen würdem im globalen Konzert
nicht gehört.  "Die Marktkräfte allein können dieses Ungleichgewicht
nicht beseitigen", hieß es.

In einem ersten Schritt wird die UNDP am 8. September gemeinsam mit
Cisco, der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und Akamai
Technologies eine Webseite (sic!) "NetAid.org" eröffnen.  Außerdem
sollen am 9. Oktober große Wohltätigkeits-Rockkonzerte in New York,
Genf und London veranstaltet werden.  Diese sollen auch auf der
ganzen Welt über das Fernsehen ausgestrahlt werden.  Die UNDP, die
in 174 Ländern vertreten ist, wird ihre globale Präsenz dazu nutzen,
wo immer möglich Internet-Zentren zu schaffen, um der lokalen
Bevölkerung Zugang zu der Webseite (sic!) zu verschaffen.  Akamai
Technologies verfügt über 90 Datenzentren, über die der Zugang zum
Internet günstig hergestellt werden kann.  Die Webseite soll die
Möglichkeit geben, "zu lernen, Kontakte herzustellen, Ideen und
Erfahrungen auszutausch, sich am Kampf gegen den Hunger und die
Armut aktiv zu beteiligen und Geld zu spenden".  Die Webseite, die
von KPMG zusammengestellt worden ist, soll groß genug sein, um 60
Millionen "Hits" in der Stunde zu empfangen und 125.000 Verbindungen
simultan zu bewältigen.

Der neue UNDP-Direktor Mark Mulloch Brown ist der Ansicht, daß mit
dieser Vernetzung in der Entwicklungswelt selbst kleinsten
Kaufleuten, Handwerkern und Bauern die Möglichkeit gegeben werden
könne, Märkte für ihre Produkte zu finden.

Der Austausch über "best practices", über Gesundheitsprobleme oder
landwirtschaftliche Techniken werden diesen Menschen nicht nur
Chancen eröffnen; die Menschen in den Industrieländern erhielten
auch die Möglichkeit, sich zu engagieren und an der Überwindung von
Armut und Hunger mitzuarbeiten.  Die beteiligten Unternehmen tragen
jeweils 5 bis 10 Millionen Dollar zu dem Projekt bei.  Wie die
Cisco-Geschäftsführung jedoch betont, ist dies kein rein
altruistisches Unterfangen.  Je stärker das Internet wachse, desto
besser sei dies für das Unternehmen und dessen Geschäftschancen,
heißt es.