[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [FYI] FR: Gesetz zum Erhalt der französischen Sprache soll jetzt auch auf das Internet angewendet werden



On Mon, Oct 04, 1999 at 10:11:25PM +0200, PILCH Hartmut wrote:
> On Mon, 4 Oct 1999, K.Peter Meyer wrote:
> > Sehr schön sichtbares Problem in diesem Beispiel: doppelt gelernt, Cursor
> > UND Lichtmarke.
> > 
> > Das blühte uns dann für alle Begriffe. Einmal den "gesetzlichen",
> > "muttersprachlichen" und dann, zur echten Kommunikation, den Richtigen.
> 
> In vielen Faellen wuerden die letzteren ihren Status als "die Richtigen"
> verlieren.  Im Franzoesischen waere z.B. das Wort "Software" einfach
> falsch und sogar unverstaendlich.  Ebenso das Wort "file" oder "cursor".

Worte sind niemals falsch oder richtig, sie koennen lediglich ungebraeuchlich
oder gebraeuchlich sein. Bei den Franzosen ist das Problem, dass sie sich
ihre eigene isolierte Begriffswelt gebildet haben. Solange sie sich in ihrem
Terrain aufhalten, geht das. Wer globaler denken will, bekommt Schwierigkeiten.
Ein Land, welches sich einzig und allein durch eine andersartige Sprache
abgrenzen muss, ist armselig. Sie haetten es nicht noetig.

> Lernen von 2 Woertern ist so schlimm nun auch wieder nicht.  Es kann sogar
> eine Gedaechtnisstuetze sein, die ein gruendlicheres Verstaendnis der
> dahinter stehenden Begriffe foerdert.

Fuer den Fachmann ist es unerlaesslich, will er sich in allen Welten
bewegen. Der Laie wird das Doppel-Moppel-Spiel auf die Dauer nicht mitmachen;
er wird sich dem Sprachgebrauch seiner Umgebung anpassen. Und wenn die
etwa eine Briefmarke Briefmarke nennt und nicht Postwertzeichen, dann lacht
er lediglich ueber das gestelzte Buerokraten-Blabla. Wenn er sich im
Internet aufhaelt, wird er sich ganz natuerlich den dort herrschenden
Jargon aneignen, inklusive Smeili und Hohmpehtsch-Link und Signitscher-Feil.

Holger

-- 
Signature fault - code dumbed