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Re: Computer endlich verbraucherfreundlich gestalten!
- To: helborg <helborg@muenster.de>
- Subject: Re: Computer endlich verbraucherfreundlich gestalten!
- From: Wau Holland <wau@minos.trend.jena.thur.de>
- Date: Tue, 12 Oct 1999 19:45:35 +0200
- Cc: debate@fitug.de
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- In-Reply-To: <380284AB.62C6D4CA@muenster.de>; from helborg on Mon, Oct 11, 1999 at 07:45:51PM -0500
- References: <380284AB.62C6D4CA@muenster.de>
- Sender: owner-debate@fitug.de
On Mon, Oct 11, 1999 at 07:45:51PM -0500, helborg wrote:
...
> Das Material ist ausführlich. Es werden alle Gesichtspunkte berücksichtigt.
Lang? - Ja.
"alle"? - Nein.
...
> Konstruktion von verbraucherfreundlichen Computern sowie HiFi- und
s/Konstruktion/Designvorschlaege/
> Videoanlagen, Telekommunikationsgeräte und Uhren mit
> verbraucherfreundlicher Bedienbarkeit in Form einer angenäherten Hardwarelösung.
Unfug: die Bedienbarkeit als "angenaeherte Hardwareloesung" klingt
nach "Klein Fritzchen baut eine Rechenmaschine, die naehen soll".
Der Rest des Textes ist geistig unausgereifter Quark, bei dem
die notwendigen logische Grundvoraussetzungen nicht erfuellt werden.
Freundlich formuliert: einige Missstaende sind nett beschrieben.
Hochlichten daraus:
....
> Denn Computer selbst und die Softwares und dann alles was man mit dem
> Computer abspeichert, ist so fragil, so mit einer heißen Nadel genäht,
> hängt nur an ein paar Elektronen, ist nicht materiell, deshalb eben
> nicht sicher. Man spürt richtig, wie unsicher das alles ist. Das Gefühl
> von Sicherheit erlangt man nur, wenn man alles auf Papier ausgedruckt
> hat und konkret in der Hand hält.
Umstaendliche Version von "was Du schwarz auf weiss besitzt,
kannst Du getrost nach Hause tragen".
Zuhause ist, wo der Besen klemmt: "Besen, Besen, sei's gewesen".
...
> Und faktisch ist es ja so, daß auch die Computer der professionellen
> Betreiber, Firmen und Behörden, ständig abstürzen. Andauernd werden ja
> Klienten vertröstet mit der Ausrede, man könne nichts machen, der
> Computer sei abgestürzt. Das ist die Ausrede Nummer Eins bei Stellen.
Wie unsinnig diese Ausrede ist, zeigen recht stabil funktionierende
Hochsicherheits-DV-Systeme - nur Normalverbraucher kann man verarschen.
...
> seiner “Software“ (EDV-Programm muß das heißen!) zu tun. Der Computer
NACK.
ADV ist korrekt, weil es nicht um Elektronen, sondern Automatisches
geht. Wenn der Autor sich schon anmasst, "alles" zu beschreiben und
Begriffe zu korrigieren, sollte er mind. soviel Gehirnschmalz
aufwenden, wie es die Polizei seit ca 15 Jahren tut: die benutzt den
Begriff ADV und nicht EDV.
...
> Auf Kopfmenschen wirkt störend diese „Bedienerführung“ , diese
> weitschweifigen Erklärungen , diese sogenannte „intuitive“ Bedienung
> des Computers und der Software , dieses hysterische ; die inhaltlichen
> Erklärungen in Anleitungsbüchern statt als Vorgang als Frage
> formuliert, für Dumme ; diese spießige Diktion in der Form mit
> „ich“ , „wir“ , „Sie“ , dieser Wort-Zum-Sonntag-Stil. Gerade diese
Viele Gebrauchsanleitungen (ich vermeide bewusst den Begriff BeDIEN,
weil Maschinen mein Werkzeug ist - ich bin nicht ihr Diener) sind
weit besser formuliert als dieser komische, wissenschaftlich tuende
Frust-Sermon eines Win-Sklaven vor seinem Mac-Fensterverhau.
...
> bunten beweglichen Bildchen, diese Filmchen, dieses Kasperletheater.
> Damit kommen Kopfmenschen und auch Ältere erst recht nicht klar. Mag
Wir stehen historisch erst am Anfang des Info-Maschinen-Zeitalters.
Gedankliche Klarheiten finden sich (noch) vorwiegend in Textform.
Dagegen spricht: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Gegenwaertig gibt es aber kaum Bildermacher, die etwas so
aussagekraeftiges wie ein Roentgenbild in der Medizin erzeugen,
sondern eher moderne Marktschreier des Mittelalters mit
Moritaten-Klickibunti bis hin zur sprechenden Bueroklammer.
...
> mit virtuellen Knöpfen mit Schnörkel, mit Verzierungen vorgenommen
> werden. Darauf kommt ein Kopfmensch nicht und kann sich daran auch nicht gewöhnen!
Tauche in die Vergangenheit und kaufe Dir einen CPM-Computer.
Damit wirst Du vermutlich gluecklich. Achtung: nimm die DDR-Software.
> Dringend geboten ist die Ausarbeitung eines neuen Protokolls, damit die
> Schnittstelle Maschiene-Mensch endlich stimmt, also die Schnittstelle
> des Menschen zu Computern und auch zu Videorecordern,
> Digitalarmbanduhren, usw.
Du glaubst, es gaebe "den" Menschen.
Das ist Dein Problem.
Als die Programmierung des Videorecorders per Strichcode aufkam
und der Strichcode in "vielen" Programmzeitschriften abgedruckt
wurde, meinte ein Freund, dass er seiner Oma so einen Videorecorder
mit Fernbedienung zum Strichcodelesen geschenkt hat, weil sie nun
endlich in der Lage war, die fuer sie interessanten Sendungen
aufzunehmen. Dies ist bereits Vergangenheit.
Will sagen: es gibt "die" Schnittstelle ebensowenig wie "den"
Menschen. Aus diesem Deinem Grundirrtum folgt viel Unfug.
...
> Ähnlich wie diese „Einheiten“, „Takte“ beim telefonieren,
> verwendet der Computer auch diese kognitiven Umwege. Statt den
> Preis in Pfennigen pro Minute anzugeben, was übersichtlicher
> wäre, wird es absichtlich so umständlich gemacht mittels
> sogenannter „Einheiten“. Das berechnen mittels Einheiten ist ein
> kognitiver Umweg, unnötig umständlich! So sieht bei Computern der
> gesamte Dialog aus.
Ich empfehle Dir die Beschaeftigung mit unserem Wirtschaftssystem.
Wenn Du dieses begriffen hast, wird Dir die Verwendung von
verschleiernden Preisangaben als "systemimmanent zwangslaeufig"
klar werden koennen.
...
> Das abarbeiten müssen von Verkettungen ist ein anankastischer Dialog.
Zum Glueck sind Gebrauchsanleitungen in der Regel weniger kryptisch.
Ich hatte griechisch und latein auf der Schule, aber Dein Text ist
widerlich wichtigtuerisch und zugleich allzuoft inhaltsarm und falsch.
...
> Der Dialog mit einem Computer ist der personifizierte
> Borderline-Dialog, wie er pathologischer nicht sein kann!
Du solltest lernen, zwischen Hardware und Software zu unterscheiden.
Das sind allgemein akzeptierte Fremdworte, die mehr aussagen als
"Borderline-Dialog" - und die halbwegs korrekt unterscheiden.
Denn Du "kommunizierst" nicht mit "dem" Computer, sondern mit
Anwendungssoftware und Betriebssystem.
Mit Deiner oberflaechlichen Betrachtungsweise wuerdest Du evtl.
auf einer Behoerde versuchen, einen Antrag auf dem Klo zu stellen
und von der Spueltaste eine Genehmigung zu erwarten.
...
> paar einzelne solcher Algorithmen merken zu wollen, sie verändern sich
> ständig, mutieren. Das ist wesentlicher Bestandteil aller
"mutierende Algorithmen" ist toll - herzlichen Gluehstrumpf.
> “Softwarelösungen“. Das erfordert ein sehr gutes Formalgedächtnis und
> sein sehr gutes Kurzzeitgedächtnis. Wer über diese Eigenschaften nicht
> verfügt, scheitert unweigerlich bei der Computerbenutzung.
Lies erstmal allen KNUTH - dann ueberarbeite Deinen Text. Das huelfe.
...
> unnötig! Das gibt es auch oft bei Fahrscheinautomaten , z.B.
> in manchen Verkehrsverbünden. Auch dort muß der Benutzer oft
> kognitive Umwege absolvieren, statt das er, in medias res, sofort zur
> Sache kommen kann. Es wird oft erst auf andere Tasten verwiesen, obschon
> man mit einer allein schon den Vorgäng bewerkstelligen könnte.
Das gilt vor allem fuer die "bundeseinheitlichen" Fahrscheinautomaten,
die von der Hochschule der Bundeswehr in Muenchen konzipiert wurden.
Viele "neuere" Modelle bieten "nur" die Tasten fuer die Standard-
Funktionen und sind insofern "korrekt". Beispiel Jena: Automaten im
Bus sind "simpel" und bieten nur das Standard-Teilsortiment an Karten.
Die "Bundeswehr"-Automaten stehen an den "groesseren" Haltestellen in
Jena und bieten das komplette Fahrkarten- und Abo-Gesamtsortiment;
die Bahn-Automaten sind vom gleichen Typ, bieten aber nur ein Teil-
Sortiment an Fahrkarten, je nach Standort ein anderes.
...
> Schlimmer noch, diese Schritte bleiben nicht stabil. In Abhängigkeit
> von der Benutzung anderer Softwares verändern sich die Reihenfolgen
> und Arten dieser Schritte auch, sodaß es noch nicht einmal etwas nützt,
> diese Schritte auswendig zu lernen! Die Algorithmen mutieren - wie
> mutierende Viren!
Wiederholung des Falschen: nicht die Algorithmen mutieren, sondern
die Bedienschritte. Bitte lerne auslaendisch, bevor Du auslaendisch
verbraemt Unfug verbreitest.
> Man muß sich das so vorstellen, als wenn die Armaturen eines Autos, wie
> Tachometer, Benzinstandanzeige, usw., ihre Bedeutung verändern in
> Abhängigkeit davon, in was für einer Stadt man fährt! In Münster ist
> das Anzeigeinstrument der Tacho, aber in Dortmund tritt dassselbe
> Instrument in Erscheinung als Drehzahlmesser; und das Ölthermometer
> mutiert zum Kilometerstandanzeiger. Und in Hamburg wird aus dem
> Tachometer plötzlich eine Uhr. Da würde doch jeder sagen, das geht nicht
> mit rechten Dingen zu! Das ist Surrealismus, der Stoff aus dem die
> Video-“Clips“ sind auf MTV und VIVA. Aber groteskerweise ist das bei der
> Bedienung von Computern so! Und die Computerfritzen nehmen das sogar in
Ein huebsches Bild.
Wenn Du ein Gesellschaftsmodell wie in der DDR schaffst, wird es Dir
sicher gelingen, auch die Software hinreichend zu vereinheitlichen.
Bei den Bahn-Automaten gibt es standortabhaengig andere Fahrtziele
bei der Eingabe "Ziel ist 987".
Die DDR-Automaten waren vergleichsweise vorbildlich, weil die
Zieleingabe bei der Reichsbahn die Postleitzahl des Zielortes war.
Da hat uebrigens ein 8 Bit Mikroprozessor zur Steuerung des
Automaten gereicht (CPM). Und wer die Sonderfunktionen kannte,
konnte durch Eingabe gewisser Zahlenkombinationen auch das Geld
aus dem Automaten holen - ein voll einheitliches System.
...
> Damit die Schnittstelle Computer - Mensch wieder stimmt, müßte zu
Hat sie je gestimmt?
> jedem Computer als Zusatzgerät ein „D/A-Wandler“ käuflich zu
kaeuflich?
Bitte beschaeftige Dich mal mit "Free Software" und "Open Source".
> erwerben sein, ein regelrechter Digital/Analog - Wandler. Das das
> funktioniert, zeigt sich ja an der Tatsache, daß hochmoderne,
> digitaltechnisch und mit “Software“ arbeitende Waschmaschienen auch
> voll-analog bedienbar sind! Also geht es doch!
Du hast eine bluehende Phantasie bezueglich "digital-analog".
Denn das wohl einzige, was bei einer Waschmaschine analog zu
bedienen ist, ist der Knopf fuer die Temperatur - der Rest ist
digital; einige Knoepfe sind sogar binaer (Ein/Aus).
> Wenn man Schriftstücke sortieren will, in verschiedene Akten, und die
> Schriftstücke vorher auch inhaltlich abgleichen will, ergänzen,
> Verknüpfungen herstellen will, und sie dann bestimmten Aktendeckeln und
> Ordnern zuordnen will, muß man die Blätter ja auch nebeneinander auf
> den Schreibtisch legen, man muß sie regelrecht ausbreiten. Und wenn der
> Platz auf dem Schreibtisch nicht reicht, muß man einige Blätter auch auf
> den Fußboden legen. Auf jeden Fall müssen alle zu bearbeitenden Seiten
> parallel, d.h., zusammen, simultan, sichtbar sein. Nur so kann man das
Du denkst in Strukturen des Mittelalters, die fuer die heutige
Komplexitaet ungeeignet sind.
Uebungsaufgabe: Enzoklopaedia Britannica.
Die derzeitigen Realisierungen mit HTML sind besser als Deine Ideen,
aber immer noch schlechter als eine XML-Realisierung, weil bei HTML
der strukturelle Kontext verloren geht.
> Material in Ruhe sichten! Das bedeutet, durch Assoziation gewinnt man
> Erkenntnisse über die richtigen Handlungsweisen und Reihenfolgen.
Dazu gehoert aber das geistige "Aufderhoehesein", also SGML-Knowhow
statt Moench-Methoden.
...
> Die Waschmaschiene für die Hausfrau funktioniert nämlich wohlweißlich
> weiter nach dem Voll-Analog-Prinzip! Waschmaschienen beinhalten heute
Voll-Unfug wird durch Wiederholung nicht richtiger, sondern belaestigt.
...
> würde! Die Waschmaschiene besitzt also im wahrsten Sinne des Wortes
> einen D/A-Wandler, einen Digital-Analog-Wandler. Es geht also doch!
Voll-Unfug belaestigt auch dann, wenn er nur einmal gesendet wuerde.
...
> Durch dieses weitschweifige und umständliche versteht der Benutzer erst
> recht nichts mehr.
Weitschweifiger Unfug belaestigt auch, wenn er gut gemeint ist.
wau
--
..nach Einwohnern von 48480 Spelle benannt,den sog."Spellingern". Die
hatten die dumme Angewohnheit, jeden Sprechfehler eines Auswaertigen
zu ruegen und darueber zu diskutieren, sodass ihnen die Auswaertigen
schliesslich die Stadt anzuendeten. Daher: Spelling-Flammen. (DETEBE)