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Re: [FYI] Holland macht vor, wie man die GEZ im Internet-Zeitalterloswerden koennte



Thomas Jäckel wrote:

> [...]
> > Die jetzige Regelung stammt letztlich aus der Weimarer Republik und passst
> > heute nicht mehr in die Landschaft. Eine "Gebuehr" ists eh nicht, da man
> > auch zahlen muss, wenn man nur RTL guckt.

> Rein theoretisches Modell. Habe noch keinen Menschen kennengelernt, der
> sich
> ausschließlich private Sender antut.
> [...]

Das kann man ändern. Wieso sollte man öffentlich-rechtlichen
Rundfunk hören/sehen? Gibt es da irgendetwas, was private
Medienunternehmen nicht bieten (außer der von Dir als Vor-
teil dargestellten Einflußlosigkeit des Zuschauers)? Ich ha-
be übrigens noch keinen Menschen kennengelernt, der sich
nicht ausschließlich private Zeitungen antut.

  Der öffentlich-rechtliche Rundfunk lebt alleine von be-
grenzten Übertragungskapazitäten und hohen Produktionskosten
- hätte man hier früher, als man drei Programme über Antenne
empfangen konnte, diese Frequenzen privaten Anbietern über-
tragen, wäre ein Monopol entstanden, das Minderheitenmeinun-
gen noch stärker unterdrückt hätte, als das die öffentlich-
rechtlichen Sender getan haben; daher war diese Maßnahme da-
mals berechtigt.

  Heutzutage, wo jeder auf seiner Homepage seine Meinung
kundtun kann und dafür nicht Equipment für ein paar Mega-DEM
beschaffen muß, sondern auch noch kostenfreien Webspace bei
GeoCities & Co. hinterhergeworfen bekommt, ist diese Mono-
polgefahr schlicht nicht mehr gegeben. Man muß nun einmal
nicht mehr einen Ü-Wagen mieten und drei Mitarbeiter be-
schäftigen, um von der Kaninchenzüchterversammlung zu be-
richten, sondern kann das mit Digital-/Videokamera und Handy
schon jetzt bei einem Bruchteil der Kosten. Und spätestens,
wenn ebenjener Bericht nicht mit 9600 Bit/s, sondern ruckel-
frei auf einem Karlsruher Bildschirm läuft, wird auch das
BVerfG den öffentlich-rechtlichen Rundfunk kippen.

Tim