FITUG e.V.Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft |
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Der Förderverein Informationstechnologie und Gesellschaft (FITUG) warnt vor der Verletzung von Bürgerrechten durch Selbstkontrollmaßnahmen durch Internet Service Provider und fordert einen breiten gesellschaftlichen Dialog zu diesem Thema.
Zuletzt hat zum Thema der "Selbstkontrolle" durch Internet-Provider und Online-Dienste das Bundeskriminalamt in Wiesbaden die Initiative ergriffen: Ausgewählte Internet-Provider wurden zu einer Informationsveranstaltung mit dem Titel "Bekämpfung der Kriminalität im Internet - Möglichkeiten und Grenzen" am 14./15. Dezember dieses Jahres eingeladen.
Ziel der Veranstaltung ist die Annahme einer vom BKA entworfenen "Selbsterklärung der ISP und Online-Dienste zur Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden".
Im Entwurf dieser "Selbsterklärung" heißt es, es sei erforderlich, daß "sämtliche Teilnehmer des Internets durch verantwortungsbewußtes Handeln und Ausschöpfen der eigenen Möglichkeiten auch ohne expliziten gesetzlichen Auftrag dazu beitragen, die Mißbrauchsmöglichkeiten im Internet einzuschränken". Internet-Provider sollten "im Rahmen ihrer tatsächlichen und rechtlichen Möglichkeiten entgegenwirken, daß Inhalte angeboten und zur Nutzung vermittelt werden", die illegal oder unzulässig sind. Internet-Provider sollten weiterhin einen Beitrag dazu leisten, daß die Belange des Jugendschutzes gewahrt blieben. Die Strafverfolgungsbehörden seien bei der Bekämpfung vo Straftaten konstruktiv und zeitnah zu unterstützen.
FITUG erklärt hierzu:
FITUG begrüßt die Initiative des BKA, mit Internet-Providern und Online-Diensten in Dialog zu treten. Allerdings erscheint der eingeschlagene Weg fragwürdig: Einem breiten Dialog aller beteiligten Gruppen (Provider, Behörden und Nutzer) ist das BKA gezielt aus dem Weg gegangen. Wir halten einen solchen Dialog für eine wirksame Selbstkontrolle und für eine effektive Zusammenarbeit von Nutzern, Providern und Behörden für unabdingbar.
Der Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft FITUG e. V. (FITUG) schafft Verbindungen zur virtuellen Welt der Neuen Medien und der Datennetze. In unserer Satzung heißt es dazu: "Zwecke des Vereins sind die Förderung der Integration der neuen Medien in die Gesellschaft, die Aufklärung über Techniken, Risiken und Gefahren dieser Medien, sowie die Wahrung der Menschenrechte und der Verbraucherschutz in Computernetzen. Durch die genannten Zwecke sollen Kultur, Bildung und Wissenschaft gefördert werden."
Förderverein Informationstechnologie und Gesellschaft
webmaster@fitug.de, Thu, 10 Dec 1998 10:22:03 +0100