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[FYI] Politik im Netz
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Politik im Netz
- From: "Axel H Horns" <horns@t-online.de>
- Date: Sat, 3 Jun 2000 14:51:03 +0100
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- Comments: Sender has elected to use 8-bit data in this message. If problems arise, refer to postmaster at sender's site.
- Organization: PA Axel H Horns
- Reply-to: horns@t-online.de
- Sender: owner-debate@fitug.de
[Man kann technisch und sozial brauchbare Instrumente wie
Mailinglisten auch zugunsten eines Chat- und Webpopulismus mutwillig
in die Freak-, und Nerd-Ecke abschieben. --AHH]
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/8214/1.html
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how.to/discuss?
Patrick Goltzsch 02.06.2000
Ein Gespräch mit Christoph Bieber von Politik-Digital über die
Beteiligung der Bürger an der politischen Diskussion und mit den
Politikern
Die Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss (SPD) und Cem Özdemir
(B90/Grüne) möchten bei der Neukonzeption des Datenschutzes das Netz
als Diskussionsmöglichkeit mit einbeziehen. Bislang existiert dafür
nur eine Web-Site ohne Inhalt: www.modernes-datenrecht.de/ oder
www.moderner-datenschutz.de/. Wie das Ziel, den Sachverstand im Netz
anzusprechen und zu einer Teilnahme zu bewegen, angegangen werden
kann, soll ein Workshop Mitte Juni klären.
[...]
Was halten Sie davon, neben dem Web auch andere Mechanismen zu
nutzen? Auf einer Web-Site könnten Informationen zentral lagern, aber
für die Diskussion ließen sich andere Verteilungsmechanismen nutzen,
so wie sie z.B. aus dem Usenet oder aus Mailing-Listen bekannt sind.
Christoph Bieber: Ich glaube, dass auch längerfristig kein Weg am WWW
vorbeiführt, denn für viele ist es der einzige bekannte Weg. Allein
das Abonnieren von Mailing-Listen oder von News ruft Probleme hervor.
Wir sehen das bei uns, wo jede Woche viele E-Mails mit Klagen
eintreffen, das Bestellen und Abbestellen unseres Newsletters würde
nicht funktionieren. Das WWW ist die eingängigste Technologie und
damit bietet es auch die beste Möglichkeit, viele Nutzer zu einer
Beteiligung zu bewegen.
Dazu gehört auch, dass sich bei Web-Angeboten ein stärkeres
Ortsgefühl ausprägen kann. So wie ich ins Bürgerhaus gehe, um etwas
zu diskutieren, gehe ich zu einer Web-Site, weil ich weiß, da gehen
auch andere hin. Das kann sich bei solchen Angeboten viel stärker
ausbilden, als wenn ich zehn Diskussions-Mails bekomme, oder wenn ich
eine Newsgroup lese und die Threads durchklicke. Deshalb sind auch
die Diskussionsforen bei den Parteien - zumindest quantitativ - so
stark: Mit der Zeit hat sich um diese Seiten eine Nutzergemeinde
gebildet und es ist so etwas wie ein Ortsgefühl entstanden, was die
Leute immer wieder dort hinkommen lässt.
Außerdem lässt sich das Angebot von begleitendem Hintergrundinhalt
besser und benutzerfreundlicher einbauen, als bei den anderen
Möglichkeiten. Vielleicht sind Usenet und Mailing-Listen
diskussionstechnisch besser geeignet, aber sie haben noch sehr stark
den Ruf der Freaks, der Spezialkulturen. In ihnen würde man auf einen
Teil der Mitdiskutierer verzichten müssen.
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