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Insert_Coin: Links, Konzept usw.



Hi,

Lutz Donnerhacke schrieb:
> 
> Hmm. Warum steht sowas nicht im Bericht? Warum muß man Euch das aus der Nase
> ziehen? Wollt Ihr Aussehen um jeden Preis?

entschuldige, es war wirklich ein Fehler, dass wir nicht alles
reingeschrieben haben. Allerdings: der Bericht war ja auch schon so
relativ lang ... ;-)

Die Reaktionen haben uns deutlich gemacht, wo noch kommunikative
Probleme und Mängel herrschen und ich denke, wir werden die meisten
davon in der letztendlichen Arbeit bereinigt haben bzw. durch die Kritik
gewisse Fehler vermeiden.

Ein paar Mißverständnisse wären wohl auch durch einen Link auf das oder
Zitat aus dem Thema der Arbeit (siehe unten, geschrieben im Mai/Juni)
nicht aufgetreten.


Eine vorläufige unsortierte Sammlung der Online-Materialien findet sich
hier:
http://www.online-demonstration.org/insert_coin/links.html

Wer weitere Links oder Anregungen hat darf diese gerne hinzufügen (bitte
unter die Rubrik "Von Extern").


Aus dem Konzept, siehe auch
http://www.online-demonstration.org/insert_coin/einreichung.html


--- SCHNIPP ---

Einreichung des Dimplomthemas

Alvar Freude & Dragan Espenschied

Wintersemester 2000/2001
Merz Akademie
Hochschule für Gestaltung
Stuttgart


1. Titel

>>Insert_Coin<<
Verborgene Mechanismen und Machtstrukturen im freisten Medium von allen


2. Motivation / Themenwahl

"There's a common belief that cyberspace cannot be regulated--that it
is, in its very essence, immune from the government's (or anyone else's)
control."
(Lawrence Lessig: CODE, 1999 Basic Books)

"For me, there WAS NEVER and there still IS NO promise of
e-nfo_democracy  and empowerment of the individual. The etoy.CORPORATION
always laughed at such naive wishes and predictions."
(hans_extrem im interview von dplanet;
http://www.dplanet.org/interviews/006/content.htm; 20.05.2000)

Als das Netz Anfang der 90er Jahre an Popularität gewann, versprach es
vor allem Freiheit: Preiswerte Ausrüstung verschaffe Zugang zu einem
alternativen sozialen Raum, in dem Informationen jeder Art ohne Zensur
frei fließen würden. Publizieren sei ebenso einfach wie Lesen. Dadurch
erhielten Inhalte, die nicht mit dem Mainstream schwimmen, die
Möglichkeit, unabhängig von etablierten Medienkanälen weltweites
Publikum zu erreichen. 

Am Ende des Jahrzenhts hat sich die allgemeine Vorstellung vom Netz
gewandelt. Nach dem Eroberungsfeldzug der Wirtschaft scheint vor allem
das bequeme Einkaufen per Mausklick vom Sofa aus die eigentliche
Bestimmung des Mediums zu sein. Die einstigen Freiheitsversprechen
verwandelten sich in Chancen: Jeder könne nun für wenig Geld seinen
eigenen Webshop eröffnen und am Internet-Boom teilhaben! 

Genausowenig wie sich in den frühen 90ern auf einmal die ganze Welt 
unabhängig von staatlicher Kontrolle oder kulturellen Unterschieden
verständigen konnte, kann heute ein kleiner Händler gegen etablierte 
Konzerne antreten. Alle das Netz betreffenden Zukunftsvisionen von
Unabhängigkeit, Aufklärung, freiem Datenfluss oder auch nur "vote with
your wallet"-Demokratie gehen von einer Architektur verteilter,
gleichberechtigter Netzknoten aus. Dieses Modell beschreibt jedoch nur
die technische Seite der Datenübertragung. Der tatsächliche Einsatz des
Netzes bildet immer mehr bereits vorhandene Hierarchien und
Machtverhältnisse ab oder dehnt diese sogar aus.

Inzwischen fließen zunehmend wichtige und persönliche Daten über das
Netz, während gleichzeitig Überwachung und Kontrolle des Datenverkehrs
zunehmen. Dadurch wird Netzwerk- und Software-Design zum politischen
Thema. Auf Seiten der Anwender findet eine Diskussion darüber nur in
kleinen eingeweihten Zirkeln statt. Dem gegenüber steht eine
apolitische  Schar von Konsumenten, die sich einem Medium überantwortet
das sie nicht mehr versteht -- und durch entsprechendes Interface-Design
auch nicht verstehen kann. Änderungen an den Mechanismen des Netzwerkes
werden also von Interessengruppen durchgeführt, die über entsprechenden
Einflüsse und Mittel verfügen. Präsentiert werden fertige Ergebnisse,
die keine Entscheidungsfreiheit mehr zulassen.


3. Kommunikative Zielsetzung

Es soll gezeigt werden, dass sich die Mechanismen des Netzwerkes in
stetigem Wandel befinden, wer diesen Wandel wie kontrolliert und wie
sich das Bild des Netzes in den Medien darstellt.

Unsere Arbeit umfasst als theoretischen Teil eine Analyse der
bestehenden Netzarchitektur und wie diese von ihren Nutzern rezipiert
wird.

Im praktischen Teil entwerfen wir interaktive Szenarien, die aufzeigen,
welche Hierarchieen bestehen, wie sie sich auswirken und wie man in sie
eingreifen kann. Zwei konkrete Anwendungen werden ausgearbeitet:
Datenmanipulation zur Ermöglichung von Kontrolle und Zensur und -- unter
Verwendung der gleichen Mechanismen -- Datenmanipulation mit dem 
Zweck der medienkritischen Betrachtung und erweiterten Nutzung des
Netzes.


4. Betreuende Dozentin: 
Prof. Olia Lialina



--- SCHNAPP ---


Die Bekanntgabe des Berichts über den Filter hier war gedacht, um
einfach mal die Reaktionen und Kommentare zu testen und so Anregungen zu
erhalten, bevor alles abgeschlossen ist.

Wir möchten wo möglich auch nicht nur still vor uns hinwerkeln sondern
Leute aus dem Netz miteinbeziehen.


Ciao
  Alvar



-- 
Alvar C.H. Freude  |  alvar.freude@merz-akademie.de

    Demo: http://www.online-demonstration.org/  |  Mach mit!
Blast-DE: http://www.assoziations-blaster.de/   |  Blast-Dich-Fit
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