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Re: Flugraumueberwachung



Hallo Joerg-Olaf,

> > [...] Es handelte sich ja offensichtlich um
> > ein Versagen der Luftraumueberwachung.  Die Flugrouten
> > der 4 Flugzeuge waren ja nicht verschluesselt.
>
> Darum geht es ja hier auch nicht.
>
> Flugraumueberwachung != Flugabwehr
>
> Eine lueckenlose Ueberwachung des Luftraums ist zur Zeit ein-
> fach nicht moeglich, vor allem dann nicht, wenn die Entfuehrer
> die dafuer installierte Technik an Bord manipulieren. Zur Zeit
> schafft man es ja kaum noch, den regulaeren Verkehr zu leiten.

Waere die Aufgabe nicht wenigstens leichter zu bewaeltigen als die
Ueberwachung der gesamten Internet-Kommunikation?

Immerhin wird mit jedem Flug Geld umgesetzt, mit dem man eine
Routenverfolgung bezahlen kann.  Und ich kann mir auch nicht vorstellen,
warum man die vom Flugzeug kommenden Signale nicht mit davon unabhaengigen
Erkenntnissen vergleichen kann.

> Aber selbst wenn eine lueckenlose Ueberwachung moeglich wae- re, was
> wuerde es denn bringen? Nicht wenige Flughaefen lie- gen in
> unmittelbarer Umgebung von Ballungszentren, wenn man eine signifikante
> Kursabweichung bemerkt, duerften es in den meisten Faellen schon zu
> spaet sein. Ueber "geeignete" Ab- wehrmaßnahmen [siehe auch mein
> Posting von gestern] mag man kaum nachdenken.

Von selbstmoerderischen Angriffen dieser Art duerften nur wenige Ziele
betroffen sein.  Kernkraftwerke sind dagegen eigens durch starke Mauern
geschuetzt.  Warum das ausgerechnet beim Pentagon nicht gehen soll,
erscheint mir raetselhaft.  Viele Ziele koennte man mit Luftabwehr
sichern.  Moeglicherweise koennte man auch das Dilemma, dabei Menschen zu
gefaehrden zu muessen, etwas lindern, indem man dem jeweiligen Flugzeug
nur einen Teilschaden zufuegt, der eine Notlandung noch moeglich laesst.

Am Tag danach fiel eine Sitzung in den Zwillingstuermen der Deutschen Bank
in Frankfurt aus, zu der ich bestellt war.  Doch der Grund war nicht Angst
vor einer weiteren Angriffswelle sondern Unlust bei den Teilnehmern (DB
hatte 4 Etagen im WTC, Geschaeftspartner noch mehr).  Die Organisatoren
versicherten, die Tuerme seien durch zahlreiche Kampfhubschrauber
gesichert.  Es scheint also solche Moeglichkeiten zu geben.

> Der Wunsch nach Ueberwachung von Kommunikationsstrukturen sei- tens
> der Dienste ist durchaus verstaendlich, die Umsetzung hin- gegen
> vollkommen utopisch und imo mit untragbaren Nebenwirkun- gen
> verbunden, zumindest in Relation zu den Erfolgsaussichten.

Es waere interessant, die Erfolgsmoeglichkeiten mal realistisch zu
berechnen.  Etwa den Aufwand einer obligatorischen Anti-Steganographie
fuer alle verdaechtigen Daten (Bilder, Internettelefonie etc praeventiv
durcheinanderwirbeln, ohne das Wahrnehmungsergebnis zu zerstoeren).
Vermutlich liessen sich aber auch solche Massnahmen immer wieder
austricksen, und die Hintertueren wuerden ausserdem vielleicht selber zum
manipulationsanfaelligen Sicherheitsrisiko, gegen das wieder vorgebeugt
werden muesste.  Hat hier mal jemand die zu erwartenden Szenarien
untersucht?  Ich wuerde laienhaft vermuten, dass eine Luftraumueberwachung
im obigen Sinne preiswerter kaeme.

--
Hartmut Pilch                                      http://phm.ffii.org/
Schutz der Innovation vor der Patentinflation:   http://swpat.ffii.org/
85000 Stimmen gegen Logikpatente:            http://www.noepatents.org/