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Re: Spam



"Neko (Simone Demmel)" <neko@greenie.muc.de> writes:

> Florian Weimer (fw@deneb.enyo.de) - Thu, Apr 24, 2003 at 10:18:59AM +0200:
>> Gegenwärtig ist das Klima zum Teil deswegen so unangenehm, da die
>> Leute, die was gegen Spam oder IP-Vandalismus tun, Kosten haben, die
>> sie nicht in angemessener Weise kompensiert bekommen -- insbesondere
>> im Vergleich zu denen, die nichts tun. Dazu kommt, daß insbesondere
>> die Anti-Spam-Mafia es scheißegal ist, was Du machst, Du bist für sie
>> immer der Feind, wenn was schiefgeht, egal wieviel Arbeitszeit Du in
>> die Spambekämpfung steckst.
>
> Naja, nicht ganz. die Spambekaempfungkostet geld, aber auch den Spam zu
> ignorieren:

Einem ISP? Wohl kaum.

> * aus den Mailboxen fischen und von echten Auftraegen trennen

Wenn ich etwas gegen Spam in Kundennetzen macht, nimmt der Spam, den
ich empfange, nicht wesentlich ab (vielleicht von einigen ISPs in
Ostasien abgesehen, bei denen dieser Effekt einträte).

> * ggf. erhoehte Volumengebuehren

Nein, geringere. Die Kunden machen weniger IP-Verkehr und damit
weniger Umsatz.

> * Unterbrechung von Services, weil ein System auf diesen 'Ansturm' nicht
>   ausgelegt ist. (Mailbox is full Syndrom)

Es sind ja nicht meine Mailboxen.

> Das kostet alles Geld - massiv Geld.

Jo, natürlich, aber nicht meines.

Verstehst Du jetzt das Problem?

> Die Idee ist interessant - mit Erschaffung eines Accounts wird man
> Teil des elitaeren Clubs...

Nur zur Klarstellung: Der Club würde bevorzugt komplette ASe aufnehmen
(also routingtechnische Einheiten aus Internetsicht). Dies dient dazu,
die Anzahl der Datenbankeinträge, die man pflegen muß, überschaubar zu
halten. Es gäbe auch keine Zero-Tolerance-Politik, weil Spam als
solcher nicht gänzlich vermeidbar ist.

> aber sind wir das nicht eh schon?

Nein, es gibt keine netzweit akzeptierten Regeln, was gegen spammende
Kunden zu unternehmen ist, und was akzeptable Gegenmaßnahmen zu Spam
sind.

> Wir wollen ja gerade einige Mitglieder, die ueber die Strenge schlagen
> auf Eis legen...  aber wir duerfen alle nicht.

Ich schrieb das schon in de.admin.net-abuse.*, wo die hiesige
Diskussion immer wieder in letzter Zeit hochzüngelte: Man will sich
nicht mit dem Spammer-Untergrund durch Bandbreiten-Vergleich anlegen,
da man beim Wettrüsten aufgrund eines Restes an Anstand immer
verlieren wird.

>> Preise künstlich oben gehalten werden, ist unglaublich), aber sonst
>
> Werden sie wirklich kuenstlich hochgehalten oder sieht nur keiner die
> versteckten Kosten?

Sie werden dadurch künstlich oben gehalten, daß ein paar Leute recht
komische Policies fahren, die z.B. das Zusammenschalten von Netzen
verhindern, selbst wenn beide Seiten dadurch ihre Kosten erheblich
senken könnten. Außerdem sind die kommerziellen Carrier für >99% des
Verkehrs vollkommen ausreichend. Es gibt Anwendungen, die nur über
diese Forschungsnetze funktionieren, aber sie sind aus diesem Grund
sowieso fast tot. Trotzdem wird natürlich seitens der Universitäten
der Bedarf für den Anschluß an die überregionalen Forschungsnetze
gesehen.

Regionale Einkaufsgemeinschaften im akademischen Bereich, die auch
Netzinfrastruktur betreiben, um die Kosten zu senken und die
Flexibilität zu erhöhen, sind etwas anderes. Sie werden durch das
gegenwärtige Schema extremst benachteiligt.

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