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Re: [multipart] Re: Datenschutz: Anzeige gegen T-Online



* Holger Voss wrote:
> Lutz Donnerhacke schrieb am Fri, 25 Apr 2003 16:25:56 +0000 (UTC):
>>Ich bin es leid, gegen eine Wand zu reden. Das ist alles. Entschuldige.
> 
> Ok.
> 
> Ich habe keine Lust, einen verbalen Kleinkrieg gegen Dich zu führen. Ich
> denke, unsere unterschiedlichen Positionen sind deutlich geworden.

Ja.

>    Du hältst meine Zurückhaltung bei Datensammlung für unproduktiv,
> dadurch möglicherweise verzögerte Problemanalysen für
> kundInnenunfreundlich. Ich halte Deine weiter gehende Datensammlung (mit
> der Du nach eigener Aussage zurückhaltend umgehst) für einen unnötigen
> Eingriff in die Privatspähre Deiner KundInnen.

Korrekt.

>    Ich halte Deinen Unwillen, über die konkrete Notwendigkeit erhobener
> Daten Auskunft zu geben, für einen undurchsichtigen Umgang mit privaten
> Daten. Du hältst es umgekehrt für Rechtfertigungsdruck, wenn Du gefragt
> wirst, warum genau Du welche Daten Deiner KundInnen protokollierst.

Falsch. Ich gebe Auskunft, aber die Auskunft gefällt Dir nicht, weil sie
nicht die von Dir erwartete Selbstgeißelung darstellt. ("Seht her! Hier
steht ein Datensammler, der Seine Kunden mißbraucht!")

Das ich damit Deiner Erwartungshaltung nicht Genüge tue, ist ausschließlich
Dein Problem und kein Grund mir Deine Erwartungshaltung als eigentliches
Motiv zu unterstellen.

> Ob ich korrekt arbeite (oder unnötige personenbezogene Daten sammle),
> kann bei meinem Arbeitgeber von meinen KollegInnen - eben: von anderen
> Admins - kontrolliert werden.

Ach, und bei mir ist das nicht möglich?

Du hast allerdings keine Auskunft zu den Rückfragen zu Deinem Arbeitsstil
gegeben, in denen ich Dich fragte, wie Du denn bei jedem Problem immer von
Deine Kunden das Einverständnis einholst, kollateral Daten zu erfassen, die
bei der Fehlersuche bei einem anderen Kunden notwendig sind.

Ich vermute aus der täglichen Praxis heraus, daß Du für Dich selbst einfach
Dinge abstreitest, die Du trotzdem tust. Das ist aber Dein Gewissen.

Es ist nur schade, daß Du öffentlich Deine irreale Idealvorstellung zum
Maßstab aller anderen Leute machen willst. Das ist mein Problem.

> Ich wollte Dir nicht unterstellen, Du würdest personenbezogene Daten
> missbrauchen. Dein "Wer mehr Details wissen will, kann gerne zur Tür
> reinkommen." klingt auch ganz anders als Dein vorheriges "Ich bin Admin.
> Ich darf das, ich mache das. Und ich bin im Recht.".

Beide Aussage widersprechen sich nicht.

> Lutz Donnerhacke schrieb am Fri, 25 Apr 2003 16:44:23 +0000 (UTC)
> (Message-ID: <slrnbaipf1.od.lutz@taranis.iks-jena.de>):
>>Ich verbitte mir aber die Behauptung, daß aus der Datensammlung an sich
>>folgt, ich sei ein schwerkrimineller Orwellianer."
> 
> Abgesehen davon, dass Orwellianer meistens nicht kriminell, sondern ganz
> im Sinne des herrschenden Staates und entsprechend legal handeln ...

Kennst Du den Unterschied von in-place Handlungen und externer Reflexion
darüber? Du stellst die Datensammlung als orwellsche Überwachung hin und
formulierst das so, als sei das hier und jetz kriminell.

Es wundert mich schon, daß Du nicht in der Lage bist, diese Ebenen zu trennen.

> Ich halte Datensammlung auch dann für gefährlich, wenn nicht
> beabsichtigt ist, die gesammelten Daten an staatliche Stellen
> weiterzugeben.

man Paranoia.

Es nützt offensichtlich nichts, Dir etwas zu erklären. Du wirst es
mißverstehen und umdeuten wollen. Wenn ich also sage, daß der Plattenplatz
gar nicht ausreicht, die Daten solange aufzuheben, wirst Du von einem
täglichen Besuch der "berechtigten" Behörden ausgehen.

Das ist aber einfach nur dümmlich und keine Grundlage einer Diskussion.

>    Erstens können staatliche Stellen sich die Daten auch gegen den
> Willen der Admins einfach nehmen - vgl. anon.penet.fi versus
> Scientology.

Ob Du mir glaubst oder nicht. Ich kenne die Geschichte von anon.penet.fi
anders und ich habe seit Jahren mit dem Problem Scientology und Sekten
täglich zu tun. Deine Darstellung ist schlicht falsch.

>    Zweitens kann die NachfolgerIn von Admin A ganz anders mit den Daten
> umgehen, als Admin A.

Die Struktur der Firma hier legt fest, welche Admins wie ersetzt werden.

>    Drittens kann Admin A bei lukrativen Angeboten oder bösen
> Erpressungen schwach werden.

Jaja, und ich bin dafür auch anfällig. Nicht?
Kannst Du bitte mal aufhören, meine Person derartig in den Dreck zu stoßen?

>    Viertens schenke (und genieße) ich gerne Vertrauen, aber ich werde
> extrem mißtrauisch, wenn von mir Vertrauen erwartet wird.

Ich habe kein Vertrauen zu Deinen Aussagen über Deine Admintätigkeit, weil
sie bar jeder Realität ist. Das zu entkräften hast Du bisher tunlichst
versäumt. Nunja. Mag jeder seinen Schluß daraus ziehen, wer hier von
Vertrauen sprechen darf und wer nicht.

> Die Aufzählung ist natürlich unvollständig, aber ich denke es wird
> verständlich, warum ich Datensammlung auch dann gefährlich finde, wenn
> die Daten zunächst allem Anschein nach nur für "gute" Zwecke genutzt
> werden.

Du wirst irgendwann mal lernen, was es bedeutet, sich von jemanden wie Dir
an Bein pissen zu lassen. Ich hoffe für alle Beteiligten in dieser
Situation, daß Du Dich halbwegs so gut unter Kontrolle behalten kannst, wie
ich. Anderenfalls könnte das mindestens in einer Schlägerei enden.

Für was ich Dich halte, sprengt den Rahmen der Liste hier.

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