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Re: [Debate] Aeusserungsfreiheit: Russland hat es besser!



On Mon, 2008-02-11 at 13:43 +0100, PILCH Hartmut wrote:
> Dass es einige ungeklärte Morde an Journalisten gegeben hat, ist mir auch
> bekannt.

Gruebel.. in Deutschland ist die FDGO in Gefahr, wenn irgendwo einem
Journalisten auf den Fuss getreten wird. In Russland gibt es
"ungeklaerte Morde" - das tut dem Pluralismus keinen Abbruch.

> Dass der Kreml bei den großen Medien als wirtschaftlicher Akteur
> mitmischt, auch.

Rein wirtschaftlich, versteht sich.

> > Etwas deutlicher wird es bei Reporter ohne Grenzen. Dies kommt derzeit 
> > beim Suchen nach Russland raus:
> > 
> > http://www.reporter-ohne-grenzen.de/index.php?id=59
> 
> Leider lieferte Ihr Suchanfrage keine Treffer in unseren Datenbanken.

Komisch - das Eingeben von "Russland" in das Suchfenster ergab auch dieses Mal - zuhause - die gleiche URL.

Anyway, dann mal Vollzitate:

http://www.reporter-ohne-grenzen.de/index.php?id=65&tx_ttnews[tt_news]=627&tx_ttnews[backPid]=59&#627

Wahlen nicht fair und frei

Pressemitteilung vom 30.11.2007

Russia: Reporters covering opposition candidates harassed, while state
media lavish coverage on Putin
..
Yesterday, journalists working for the news website Lenta.ru, the daily
newspaper Kommersant and Radio Echo of Moscow were arrested along with
around 10 people who were staging a demonstration outside the General
Directorate for Internal Affairs in Moscow in support of Garry Kasparov,
one of the leaders of the Other Russia opposition platform, who was
sentenced to five days in detention on 24 November for taking part in a
banned rally.

Irina Borobyeva of Radio Echo of Moscow told Reporters Without Borders
that the police arrested her although she explained to them that she was
there as a journalist. At the police station, the journalists were
forced to write notes justifying their presence at the scene of the
demonstration before they were released. The police also asked Borobyeva
to “broadcast something fairly soft.”

Nikolai Andrushenko, the co-founder of the weekly Novy Peterburg, was
sentenced to two months in detention on 24 November following his arrest
the previous evening in St. Petersburg for resisting the police and
obstructing a search of his home.

The day before his arrest, police from the organised crime division
asked the weekly’s editor, Alevtina Andreyeva, to modify the newspaper’s
content by withdrawing an article by Andrushenko headlined “Why I will
go on the march of the dissidents” and an article giving the
opposition’s programme. Andreyeva refused to make the requested changes,
but was unable to bring out the issue because no printer was prepared to
handle it.

Three RenTV journalists and a member of the human rights group Memorial
were kidnapped from their hotel in Nazran, the capital of the southern
republic of Ingushetia, on the night of 23 November. They were stripped
of their clothes and equipment, beaten and threatened with execution
before finally being dumped in a remote place outside the city. Two of
the journalists had to be hospitalised.

They had gone to Nazran to cover a demonstration called to protest
against the failure of the local authorities to put a stop to series of
murders and disappearances.
...

http://www.reporter-ohne-grenzen.de/index.php?id=65&tx_ttnews[tt_news]=590&tx_ttnews[backPid]=59&#590

17.08.07
BBC wird UKW-Frequenz entzogen

Das russischsprachige Programm der BBC wird seit heute nicht mehr auf
UKW gesendet. „Bolschoe Radio“, russischer Partner von BBC, musste die
Zusammenarbeit auf Druck der russischen Behörden einstellen. Eigentümer
von „Bolschoe Radio“ ist die Mediengruppe Finam. Ihr teilten die
Behörden mit, der Kooperationsvertrag erlaube es nicht, Inhalte von
anderen Sendern zu verbreiten. 

Der Chef von „BBC Global News“ Richard Sambrook sagte dazu: „Wir
bedauern es sehr, dass die Hörer von ‚Bolschoe Radio’ unsere
unparteiischen und unabhängigen Nachrichten- und Informationsprogramme
nicht mehr in guter UKW-Qualität verfolgen können.“ Die russischen
Behörden müssten den Lizenzvertrag zwischen der BBC und Bolschoe Radio
respektieren. Der erlaube, ein Fünftel der Sendezeit mit
Fremdproduktionen zu bestreiten. Finam-Sprecher Igor Ermachenkov sagte
gegenüber der Nachrichtenagentur AP: „Es ist kein Geheimnis, dass BBC
als Sender für ausländische Propaganda eingeführt wurde.“

http://www.reporter-ohne-grenzen.de/index.php?id=65&tx_ttnews[tt_news]=466&tx_ttnews[backPid]=59&#466


27.07.06 
Journalist ermordet

Reporter ohne Grenzen ist geschockt über den Mord an Yevgeny
Gerasimenko, Journalist der regionalen Wochenzeitung „Saratovski
Rasklad“. Gerasimenkos Mutter fand ihn gestern tot in seinem Appartment
in Saratov, südöstlich von Moskau. Gerasimenko war Sport- und
Musik-Redakteur, hat aber auch zu Korruption lokaler Behörden
recherchiert.

Kollegen von Gerasimenko berichten, dass ein Beitrag von ihm zu den
Machenschaften von Behörden und Firmen in der Region in der nächsten
Ausgabe von „Saratovski Rasklad“ am 1. August erscheinen sollte. Die
Mutter des Ermordeten hat die Polizei aufgefordert, den Fall gründlich
und in Zusammenhang mit Gerasimenkos Arbeit zu untersuchen. Sie fand ihn
mit einer Plastiktüte über dem Kopf und Folterspuren am Körper. Sein
Computer fehlte. 

„Mindestes 13 Journalisten sind in Russland seit 2000 wegen ihrer Arbeit
ermordet worden“, so Reporter ohne Grenzen. „Doch keinen dieser Fälle
haben die Behörden bislang aufgeklärt.“

http://www.robertamsterdam.com/deutsch/2008/01/grigory_pasko_unabhangigkeit_i_1.html

Grigory Pasko: Unabhängigkeit in Russland mit Psychiatrie bestraft

Die Vorsitzende des finnisch-russischen Bürgerforums Heidi Hautala gab
neulich eine Erklärung darüber heraus, wie sich die psychiatrische
Zwangsbehandlung in Russland zu einem alltäglichen Werkzeug zur
Unterdrückung der Opposition entwickelt. 

Tatsächlich gibt es dafür allein im Jahr 2007 eine ganze Reihe von
Beispielen. Im Juli wurde Larissa Arap, Mitglied der Murmansker
Zweigstelle der Vereinigten Bürgerfront, zur Zwangsbehandlung in die
psychiatrische Klinik von Apatity eingewiesen, nachdem sie in einer
Oppositionszeitung über Misshandlungen in diesem Krankenhaus geschrieben
hatte. 

Im November wurde Artjom Bassyrow, aktiv beim »Anderen Russland«, in
Joschkar-Ola, der Hauptstadt der Republik Mari El, in eine
psychiatrische Klinik eingewiesen – einen Tag vor einer geplanten
Kundgebung der Opposition, die er mitorganisiert hatte. 

Den Journalisten Andrej Nowikow aus Rybinsk sperrte man schon im
Dezember 2006 ins Irrenhaus. Irgendwann ließen sie ihn frei, dann
sperrten sie ihn wieder ein. Hinter dem Vorgehen der Staatsanwaltschaft
stand Andrej zufolge der örtliche FSB.

http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/112/154710/

Die russische Wahlkommission hat am Sonntag den Kreml-Kritiker Michail
Kasjanow von der Präsidentschaftswahl am 2. März ausgeschlossen.
..
Auch andere Oppositionspolitiker wie der frühere Schachweltmeister Garri
Kasparow haben dem Kreml vorgeworfen, ihre Kandidatur verhindert zu
haben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,517790,00.html

Bei der russischen Parlamentswahl Anfang Dezember wird es keine
Kontrollen durch europäische Beobachter geben. Die OSZE verzichtet auf
ihre Pläne - weil Moskau sich beharrlich weigert, Visa auszustellen.
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Was bekomme ich denn inzwischen in Deutschland, wenn ich hier behaupte,
dass Putin ein KGB-Offizier war?

Gruss
Peter


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