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Re: [Debate] Ein paar Fundstellen zum Thema



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Axel Eble wrote:
...
> Nichtsdestotrotz: daß auf den Sperrlisten auch Systeme sind, die
> kinderpornographische Inhalte enthalten, bedeutet doch nicht, daß die
> Betreiber der Server bzw. des Contents nicht verfolgt werden. 

Wenn ein System, das z.B. seit Monaten auf der dänische Sperrliste
ist, noch am Netz ist (wie behauptet wird), liegen die von Lutz
bzw. den - fragwürdigen - "Kinderschützern" von Carechild geäus-
serten Vermutungen[1] zumindest nahe.

Zumindest wenn man davon ausgeht, dass es sich

a) tatsächlich um Kipo handelt (will Carechild geprüft haben)

und es

b) so etwas wie eine internationale/europäische Zusammenarbeit
   bei der Bekämpfung gibt, wenn man schon Filtermodelle und
   Listen austauscht.

Glaubt man http://scusiblog.org/?p=588 (Stand: 6.März), war es
mit in Deutschland stehenden Servern, die auf den Sperrlisten
aus der Schweiz, Dänemark, Finnland und Schweden zu finden wa-
ren, ähnlich:

- --snip--

"Wenn ECO wirklich was gegen KiPo tun möchte hätten sie schonmal
seit dem 26.01.2009 - an diesem Tag hab ich die ersten Listen
der KiPo-Server in Deutschland veröffentlicht - Zeit gehabt
diese offline zu nehmen. Aber, nein, sie kommen zu mir. [...]
Gegen die seit Monaten bekannten Angebote in Deutschland habt
ihr nichts getan. Schämt euch!"

- --snip--

>> Dabei wird übersehen:
>>  - Kinderpornographie im Internet ist kein Massenmarkt.
> 
> Dazu gibt es lediglich Udos Einschätzung. 

Es gibt ja noch ein paar andere Anwälte, die sich mit dem Thema
beschäftigen müssen. Die Aussagen sind konsistent.

> Ich halte
> es für hochwahrscheinlich, daß das Innenministerium der Familienministerin
> erst Kinderpornographie zugänglich gemacht hat, um sie in eine
> wohlkalkulierte Rage zu versetzen. 

Würde das einen Unterschied machen?

> Allerdings ist die Sperre von
> Internetseiten aufgrund der zugrundeliegenden Technologien nur auf eine Art
> und Weise machbar, daß auch andere, durchaus auch legale Inhalte blockiert
> werden. 

Ja. Nein. Vielleicht egal. Ich glaube eher, dass die klassischen
Modelle statischer Sperren permanenter URLs (sei es nun durch
DNS-oder Routing-Manipulationen) generell untauglich sind, die
Verbreitung von Inhalten zu unterbinden, die gar nicht "statisch"
angeboten werden. D.h. die zur Zeit öffentlich diskutierten Mo-
delle sind pauschal untauglich [3].

Meine These: Wenn kommerziell verteilt wird, dann über schnell
wechselnde DNS-Einträge und verschachtelte Proxys.

So ähnlich beschreibt es auch ein angeblicher Insiderbericht,
der kürzlich durch die deutschsprachige Blogosphäre geisterte
[2]. Dort war von angemieteten Servern u.a. bei deutschen Hos-
tern am Ende der Proxyketten die Rede (allerdings auch von
"Millionenumsätzen"):

- --snip--

"Weil die Server in Deutschland als sehr zuverlaessig, schnell
und preisguenstig gelten werden diese meistens als HIDDEN CONTENT
SERVER konfiguriert. [...]

Die DNS hat viele Besonderheiten: die Refresh Zeiten haben eine
TTL (Time to live) von ca. 10 Minuten, die Eintraege haben meis-
tens mehrere IP Eintraege die im Round Robin Verfahren bei jeder
neuen Anfrage rotieren und den Besucher auf einen der Proxy Ser-
ver leiten."

- --snip--

Das mag Bullshit sein, für mich klingt es aber halbwegs plausi-
bel. Ich hätte ansonsten evtl. auf gehackte Windowskisten als
Distributionsbackends getippt.


ciao
 Olaf


[1]
http://www.carechild.de/news/politik/internetzensur_carechild_versuch_blamiert_deutsche_politiker_566_1.html

[2] Ursprünglich auf http://scusiblog.org/?p=530, inzwischen
    wohl bei Wikileaks.

[3] Was irgendwann via "Deep Packet Inspection"/inhaltlichem
    Totalscreening des Netzverkehrs möglich wäre, bzw. nach Ver-
    schlüsselung der Kommunikation durch die User nicht, kann
    ich nicht beurteilen, ich bin kein Techniker.
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