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Re: Computer-Meisterbrief
- To: phm@a2e.de (PILCH Hartmut)
- Subject: Re: Computer-Meisterbrief
- From: gert@greenie.muc.de (Gert Doering)
- Date: Sat, 28 Feb 1998 13:41:56 +0100 (MET)
- Cc: StefanKalloch@gmx.net, Christiane.Schulzki@t-online.de, debate@fitug.de
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- In-Reply-To: <Pine.LNX.3.95.980228094735.2588A-100000@wtao97.oas> from PILCH Hartmut at "Feb 28, 98 09:57:56 am"
- Sender: owner-debate@fitug.de
Hi,
PILCH Hartmut wrote:
> > Ich betrachte die Bestrebungen der HWKn als letzten Hilfeschrei. Das
> > krampfhafte Aufrechterhalten der mittelalterlichen Zünfte ist nicht mehr
> > zeitgemäß. Und wie soll sich Deutschland auf dem internationalen Markt
> > als Wirtschafts- und Industriestandort behaupten können, wenn Jungunternehmern
> > durch solche verknöcherten Bestimmungen sämtliche Handlungsspielräume
> > genommen werden.
>
> Das ist nur ein Gejammer, das sich auf modische Ideologie stuetzt, aber
> kein gueltiges Argument.
Das kann ich so nicht stehenlassen.
Ich kenne in meinem Umfeld (Netzwerk/Internet-Service) sehr viele Leute,
die in ihrem Feld absolut top sind, und die meisten davon haben keine
formale Ausbildung und damit auch keinerlei Chance auf so einen
"Meisterbrief".
Wenn die jetzt alle entweder ihr Geschaeft aufgeben, oder fuer teures Geld
(und noch teurere Zeit) sich diesen Meisterbrief holen, ist das definitiv
schaedlich - fuer sie, und fuer die Branche.
> Wer weiss, ob "mittelalterliche" Regelungen
> nicht manchmal gerade zur Zukunftsfaehigkeit beitragen koennen?
Wie stellst Du Dir vor, dass durch Behinderung und zusaetzliche Kosten
irgendetwas "zukunftsfaehig" wird?
[..]
> Als durch mittelalterlichen Zunftregelungen privilegierter "staatlich
> gepruefter und gerichtlich beeidigter Uebersetzer und Dolmetscher fuer
> Chinesisch und Japanisch" nehme ich zu beglaubigende Uebersetzungen sehr
> ernst, da Schlamperei zum Entzug meiner Privilegien fuehren wuerde.
Das ist aber etwas ganz anderes - hier hast Du etwas, wo Du *beglaubigst*,
was der Kunde nicht direkt nachpruefen kann. Das muss (genauso wie
Notare usw.) natuerlich kontrolliert werden.
Bei einem Netzwerk (o.ae.) sieht auch der Laie sehr schnell, ob etwas
funktioniert oder nicht, und durch die normale Gewaehrleistungspflicht ist
man als Auftragnehmer sehr wohl gebunden.
gert
--
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Gert Doering - Munich, Germany gert@greenie.muc.de
fax: +49-89-35655025 gert.doering@physik.tu-muenchen.de