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Re: Invasion der USA dank Windows NT
- To: debate@fitug.de
- Subject: Re: Invasion der USA dank Windows NT
- From: Rudolf Schreiner <ras@muc.de>
- Date: Fri, 31 Jul 1998 15:19:04 +0200 (MET DST)
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- In-Reply-To: <vIOw1A6CBh108h@dream.kn-bremen.de>
- Sender: owner-debate@fitug.de
On Thu, 30 Jul 1998, Martin Schroeder wrote:
> Wobei in USA noch das Problem der Freiwilligenarmee dazukommt: Der wirklich
> intelligente Teil der Bev"olkerung geht nicht zur Armee, sondern in die
> Wirtschaft.
Nicht alle Offiziere sind bloed. Und gerade beim US-Militaer kann man als
Offizier durchaus ganz schoen Kohle machen, z.B. in dem man nach dem
Militaerdienst fuer Ruestungslieferanten arbeitet.
Aber die Leute, die da wirklich an der Tastatur sitzen sind keine
West Point Absolventen...
Das Problem hast Du doch in vielen anderen Bereichen genauso. Die Leute, die
im Alltagsbetrieb viele hochkomplexe und kritische Systeme fahren, sind auch
nicht immer so toll ausgebildet. Wer sitzt in der chemischen Industrie
oder in Kernkraftwerken an der Steuerung? Hochqualifizierte Ingenieure?
Fehlanzeige! Das ist fuer uns VIEL kritischer als die Probleme des US
Militaers. Wenn schlecht ausgebildete Administratoren unzuverlaessige
Computersysteme verwalten, dann kommen interessante Zeiten auf uns zu. Nur
ein noch relativ harmloses Beispiel: Verwaltung von Blutkonserven. Da
kann ein NT-Absturz ganz schnell jemanden umbringen.
> Bei 'ner Wehrpflichtarmee dagegen kommen zumindest einige
> Abiturienten an -- bei einer Freiwilligenarmee kaum.
Denkst Du! Als es in den USA noch eine Wehrpflicht gab, machten die
Studenten einfach einen Reserveoffiziers-Lehrgang. Das war's! Die "Armen
und Dummen" gingen nach Vietnam. In Russland gibt's dieses System immer
noch. Aber dadurch hat man wenigstens im Ernstfall faehige und
vernuenftige Leute, denen man nicht in einer jahrelangen militaerischen
Karriere das Denken abdressiert hat.
> Aber nochmal: 'Ne Fregatte kostet inzwischen 1G USD -- da w"aren selbst
> hochbezahlte Fachleute (=wir) als Besatzung spottbillig. Da sind n"amlich
> nur ein paar hundert Mann an Bord...
In planwirtschaftlichen Systemen, also Behoerden und Militaer, kannst Du
das aber nicht machen. Du muesstest den technischen Spezialisten mehr
zahlen als deren Vorgesetzten. Was meinst Du, was da passiert? Warum hat
denn die Polizei mit dem Internet, ganz allgemein mit
Computerkriminalitaet, so enorme Probleme? Weil sie nach Laufbahnrecht
keine faehigen Leute einstellen koennen.
> Was setzt eigentlich die Bundeswehr ein?
Ich wuerde schaetzen, sie verwenden fuer die Verwaltung "vaterlaendische
Mainframes". BS2000 und so.
Rudi