Re: Heise News-Ticker: Richter: Versteigerung im Web ist keine Auktion

["Gunnar Anzinger" <a@gksoft.com>]

On Sat, 22 Jan 2000 12:31:24 +0100, Dennis Koenig wrote:

> Ich weiss nicht, ob die Problematik damit gemeint ist, aber in letzter Zeit schleicht
> sich zunehmend die Unsitte in Online-Auktionen ein, dass der Bietende sich einfach
> das Auktionsende notiert, um dann in den letzten 30 Sekunden das Hoechstgebot
> zu setzen, welches wegen Zeitmangel dann nicht mehr ueberboten werden kann.

Das ist kein Problem, weil es ja den Agenten gibt (heißt zumindest auf
ebay.de so, auf ricardo.de wird es wohl etwas ähnliches geben). 

Nehmen wir mal an, du siehst eine Auktion, die noch 5 Tage läuft. Das
Höchstgebot steht im Moment bei 130 DM. Du überlegst dir, wieviel dir der
Artikel wert ist. Sagen wir, dies wären 220 DM. Also bietest du 220 DM.
Als Höchstgebot erscheint jetzt aber nur soviel, wie unbedingt notwendig
ist, um das letzte Gebot zu überbieten, also im Moment 135 DM. Wenn jetzt
30 Sekunden vor Auktionsende ein anderer Interessent z.B. 190 DM bietet,
wird er sofort von deinem Agenten mit 195 DM überboten, ohne dass du dazu
irgendetwas tun musst. Der Zuschlag geht also an dich und du musst noch
nicht mal die 220 DM bezahlen, die dir der Artikel eigentlich wert gewesen
wäre. Wenn dein Konkurrent nicht nur 190 DM, sondern z.B. 240 DM geboten
hätte, wäre der Zuschlag natürlich an ihn gegangen. Aber das braucht dich
nicht weiter zu beunruhigen, denn soviel wäre dir der Artikel ja ohnehin
nicht wert gewesen, auch wenn du noch genügend Zeit gehabt hättest,
weiterzubieten.

cu Gunnar