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Re: Kohllateralschaden





Patrick Goltzsch wrote:
> 
> >>>>> Thorsten Meyer writes:
> 
>     > Unser Feldversuch beim Aufbau des Offenen Kanal
>     > Paderborn hat hezeigt, dass dieses altehrwürdige
>     > LfR-Instrument der Medienkompetenz-Erschaffung leider
>     > nur von Spinnern (10%) und Wichtigmachern (80%) und
>     > engagierten Schülern/Studenten (10%, die haben Zeit
>     > dafür) frequentiert werden.
> 
> Und? Du hast andere Vorstellungen von der Nutzung, aber ist
> das nicht Dein Problem? Sendungsbewusste Sektierer nerven
> auch im OK HH, daneben gibt es aber eine ganze Reihe
> hörenswerter Sendungen. 

o, der radio OK, nicht der TV-OK. Wie geschrieben, ist der
Anteil sinnvoller Dinge hier höher. Und in Grossstädten (be-
sonders Unistädten sind es die bereits geschulten die sich
einbringen und nicht so sehr die einfachen Bürger. Solche 
medienbewußte sind rarer und in der grossen Minderzahl.

> Einige davon sind schon seit Jahren
> dabei und haben sich m.W. Kultstatus erarbeitet (die
> Quotenpolitik des NDR trägt wohl mit dazu bei).

Das mit der Kontinuität freut mich sehr! Die TVs haben
da viele Probleme. Aber zugegebenermassen sind die beiden
Hamburger gut dabei.

> Die
> Vorurteile gegenüber IRC sind mir bekannt, 

Nicht das. Kommerzieller massenmediale Umsetzungen des Internet
wie AOL, PRO7 und bald RTL New Media. Alles AGs. Alles andere
sind Sammelbecken ohne grosse Breitenwirkung (immer im Vergleich
zum politisch und kulturell einflussreichen TV).

>     > Von 150.000 Einwohnern beteiligen sich
>     > 150 am Bürger-TV. (der Konsum zählt nicht) Wieviel von
>     > 80.000.000 Bürgern beteiligen sich an Kommunikation im
>     > Internet? (ohne Konsum!!!)  Hat jemand Zahlen?
> 
> Die üblichen: 11% in Deutschland haben Netz-Zugang. Aber
> was damit angestellt wird, weiß ich auch nicht. 

Was ärgert: Wer alles damit nichts angestellt. Aber das Netz ist 
ja noch "jung" :-)

> Es handelt sich um völlig verschiedene Medien.

Das Multimedium Computer neigt in seinen "breiten" Aus-
bildungen dazu TV und Buch zu emulieren. Und im Moment 
konvergiert das Internet zum TV - nicht umgekehrt.

Die Fernbedienung wird durch Klick ersetzt. Nur dass man 
jetzt mit EIN-KLICK kaufen kann, statt mit Anruf.

> Um den "Brot und Spiele"-Einwurf aufzugreifen: Im Gegensatz
> zur Antike, wo das Volk durch einige wenige bei Laune
> gehalten wurde, vermute ich die Tendenz, das ein großer Teil
> der ehemaligen Zuschauer nun selber in der Arena agiert und
> den Rest damit unterhält.

Jeder seine 15 minutes, klar. Ist ja auch billiger content,
sagte Hans Meiser. 
Sie werden kontrolliert zugelassen - und sonst: gefiltert!!!

Ich gestehe zu, dass es gute Ansätze in den elektronischen Medien
gab und im digitalen Medium gibt. Aber die gab es auch schon im
Print.

Was ist neu: Fast jeder hat eine Chance, sich ohne allzuviel
Kapital zu äußern und das in Echtzeit. (Und diese Errungen-
schaften müssen verteidigt werden!)
Zugestanden: Hier liegen die Chancen. Doch die Leute sind die-
selben wie vor 100 Jahren.

Thorsten