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RE: Deutscher Provider zensiert das Internet!



On Mon, 21 Feb 2000 10:29:16 +0100, Vigelius, Christoph wrote:

> | www.familyharbour.de
> 
> Ist aber nicht ganz so neu, gibt es schon einige Zeit. Die 
> ersten Presseberichte auf deren Website sind von 11/99.

Ja, ich hab's schon gesehen. Wurde halt gerade gestern Nacht auf n-tv
erwähnt und lief AFAIR noch nicht hier über der Liste...

> Was vor allem auffällt, ist, daß die Filterkriterien weitest-
> gehend unklar bleiben,

Das ist ja bei Filtersoftware nichts Neues. Geheimhaltung scheint da oft
das Prinzip zu sein.

> Nicht die Firma, die gibt es nur aufgrund bestehender Nachfrage.

Schon klar.

> Und die dürfte nicht gering sein, ich würde die Aktie zeichnen ;-)

Nun ja, T-Online werde ich auch zeichnen, obwohl ich nicht gerade ein
Freund der Deutschen Telekom bin ;-), aber irgendwo hört es für mich doch
auf. Es gibt Dinge, mit denen möchte ich kein Geld verdienen...

> Mit etwas positivem Denken (Blauäugigkeit?) könnte man dem sogar
> etwas Vorteilhaftes abgewinnen: Weil es zu viele Leute gibt, die
> an die Notwendigkeit irgendeiner Art von Jugendschutz glauben
> (ich nicht), kann das auch im Internet auf Dauer nicht ignoriert
> werden. Druck in Richtung irgendeiner Lösung wird durch die
> Jugendschutzverfechter entstehen (ist auch schon entstanden). 
> Solche existierenden Möglichkeiten könnten Verfechtern eines
> Kindernetzes den Wind aus den Segeln nehmen, und die alleinige
> Existenz von familyharbour.de tut mir nicht weh, ich muß es ja
> nicht benutzen.

Also nach dem Motto "solange ich nicht von der Zensur betroffen bin,
kümmert mich das alles nicht"? Das sehe ich nicht so. Ich halte es
durchaus für bedenklich, wenn Kinder und Jugendliche mit dem Eindruck
aufwachsen, Zensur sei etwas ganz Normales.

> Ekelhaft finde ich die Leute, die meinen, sie müßten ihre Kinder
> schon vor blanken Busen etc. "schützen", und dabei setzen sie 
> selbige dann dem erwiesenermaßen ethisch extrem desorientierenden [1]
> Christentum in voller Dosis aus. Warum "Mein Kampf" verbieten,
> wenn die Bibel (grausam & gewaltverherrlichend, befürwortet Gewalt
> gegen Minderheiten u. Andersdenkende|-gläubige, predigt 
> Patriarchat und Rassismus|Antisemitismus,...) nicht nur frei 
> erhältlich ist, sondern den Kindern im Religionsunterricht 
> sogar aufgezwungen wird.

Volle Zustimmung!

cu Gunnar