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Re: Elektronische Fussfesseln
- To: Kai Raven <kai.raven@ob.kamp.net>
- Subject: Re: Elektronische Fussfesseln
- From: Rigo Wenning <rigo@fitug.de>
- Date: Sun, 7 May 2000 23:23:31 +0200
- Cc: Debate <debate@fitug.de>
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- In-Reply-To: <200005052102000940.0104F13A@mail.kamp.net>; from IMAGE_Intern.Media@t-online.de on Thu, May 04, 2000 at 09:15:16PM +0200
- References: <12nR5g-2CvFrsC@fwd06.sul.t-online.de> <200005052102000940.0104F13A@mail.kamp.net>
- Sender: owner-debate@fitug.de
Als ich noch an einem strafrechtlichen Lehrstuhl hat
eine Kollegin, Katja Wittstamm, eine Doktorarbeit über
das Thema geschrieben. Das war 1997 bis 1998. Ich habe
damals zu Privatsphäre und Datenschutz gearbeitet. Wir
haben sehr viel diskutiert, wegen der Elektronik ;-).
Es gab in den USA damals schon Versuche und Implementierungen.
In Deutschland wurde 1998 in Berlin, in Hessen und ein paar
anderen Ländern die elektronische Fessel eingeführt.
Wir haben viel diskutiert damals, aber wirklich nix
gefunden, was die Sache grundrechtlich anrüchig macht.
Es gab ausserdem tausend Varianten der Implementierung.
Letztlich geht es um Ersatz der kurzen Freiheitsstrafe,
aber auch darum, neue Strafen aussprechen zu können, sich
z.B. nicht in ein bestimmtes Viertel zu begeben. Meist
findet das tracking nur zu Hause statt. Wenn er rausgeht,
bekommt der Empfänger kein Signal mehr => Alarm. Gleiches
gilt, wenn man will, dass jemand zu einer gewissen Zeit
zu Hause ist. (z.B. offener Vollzug) Dann muss der Empfänger
zu bestimmter Zeit ein Signal melden. Das kann den offenen
Vollzug entlasten.
GPS-System waren damals noch zu teuer, aber denkbar. Kritisch
war dagegen die totale Videoüberwachung der Wohnung. Sowas
geht nur für Teile der Wohnung bei Haftverschonung.. Bei Haft
gibt es sowieso nur noch ein Schattendasein von Privatsphäre.
Ich finde, es ist eine begrüssenswerte Entwicklung..
Die Zeitung verbreitet hier wirklich ein uralte Kamelle..
Es sollte von elektronischer Fessel gesprochen werden. Der
Fuss hat damit nix zu tun. Der Mann hat auch keine Kugel am
Fuss, wie in Lucky Luke....
Gruss
Rigo
On Thu, May 04, 2000 at 09:15:16PM +0200, Redirected by "Kai Raven" <kai.raven@ob.kamp.net> wrote:
> (Redirected by "Kai Raven" <kai.raven@ob.kamp.net>)
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> aus:
>
> POLIZEI-NEWSLETTER
> Nr. 17
> 02.05.2000
>
> Inhalt Polizei-Newsletter Nr. 17:
> 9. Elektronische Fußfessel: Erste Ergebnisse aus England
>