Re: Elektronische Fussfesseln

["Kai Raven" <kai.raven@ob.kamp.net>]

Hallo Rigo,

On 07.05.00 to subject "Re: Elektronische Fussfesseln", you wrote:

>Es gab in den USA damals schon Versuche und Implementierungen.
>In Deutschland wurde 1998 in Berlin, in Hessen und ein paar
>anderen Ländern die elektronische Fessel eingeführt.

Und ist noch aktuell im Einsatz, oder waren es Projekte ?

>Wir haben viel diskutiert damals, aber wirklich nix
>gefunden, was die Sache grundrechtlich anrüchig macht.

Mir würde auf Anhieb auch nichts einfallen und mir persönlich wäre es
als Krimineller lieber, mit einer Fussfessel + Bier vor dem Computer
zuhause zu sitzen, als in meiner kleinen Zelle im Knast (Falls man PC
erlaubt).
Das würde mich auch mal interessieren: Knast/PC/Netzzugang. Welche Rechte
haben Strafgefangene, wenn es um den Zugang zu Medien geht.

>GPS-System waren damals noch zu teuer, aber denkbar. Kritisch
>war dagegen die totale Videoüberwachung der Wohnung. Sowas
>geht nur für Teile der Wohnung bei Haftverschonung.. Bei Haft
>gibt es sowieso nur noch ein Schattendasein von Privatsphäre.

Man könnte so argumentieren, dass in der Zellentür auch ein Guckloch
ist, durch das ständig ein Wärter linsen könnte und die Gefahr, dass
Strafgefangene in der eigenen Wohnung kriminelle Aktivitäten
planen/ausführen (würde auch für Netzzugang im Knast gelten).

>Ich finde, es ist eine begrüssenswerte Entwicklung..

Grundsätzlich gegenüber geschlossenem Vollzug ja.

Noch eine Antwort die ich bekommen habe dazu:

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Alte und teure Möglichkeit: GPS

neue und billigere Möglichkeit: Transponder wird in der Bude des
Betroffenen irgendwo verankert. Fußfessel und Transponder tauschen
Signale aus. Haut der Typ ab, wählt sich die Kiste über ein Handy ein
und alarmiert die Polizei. Die Fußfessel sendet dann ständig Signale
an einen Pager. Anscheinend sendet das Handy mehrmals so etwas wie
SMS an die Basisstation bei der Polizei mit einem kryptierten
Checkprotokoll (es könnte ja jemand an dem Zeug basteln).

Ganz witzig: Die Technik für die GPS-Fußfessel stammt übrigens von
derselben Firma, die auch Nuklearwaffen sichert (EMROD-Transponder,
aus der Ferne per Code aktivierbar).
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Ciao
Kai
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