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Kommentar zu www.netzgegengewalt.de



Schönen guten Tag,

Ihre Aktion "Netz gegen Gewalt" hat sich den Kampf gegen den
Rechtsextremismus auf die Fahnen geschrieben. Dumm nur, dass
das Thema völlig falsch und zudem stark einseitig angegangen
wird. Mit reinem Denunziantentum verschaffen Sie zum Einen nur
den Möchtegern-Blockwarten eine Plattform, zum Anderen scheint
der allgemeine Lernprozess bezüglich Filtersoftware an Ihnen völlig
vorbeigegangen zu sein. In Konsequenz der aus Ihren Seiten zu
erkennenden Linie steht ein durch Zensoren und nutzerfern
gesteuerten Filter 'bereinigtes' Netz, dass aufgrund der völlig
verstümmelten Konsistenz für den Nutzer unbrauchbar geworden
ist (Vgl. die 97-98er Pläne von 'Mr. Law&Order' Kanther).

Der richtige Weg wäre statt einer reinen Bevormundung und
Zwangsgängelung des 'Netzbürgers' eine vernünftige Aufklärung
und Vermittlung von Netzkompetenz. Weiterhin stellt Ihre
Filterstrategie lediglich eine weitere Variante des 'Wegschauens'
dar. Dadurch, dass der Rechtextremismus aus dem Sichtbereich
des Nutzers weggefiltert wird, ist er noch lange nicht
verschwunden! Sowas nennt man 'Behandeln von Symptomen
anstelle Heilung der Krankheit'. Die rot-grüne Regierung wird von
Ihnen gerne der Unausgegorenheit geziehen, dabei stellt diese
Aktion tatsächlich ein wahres Musterbeispiel für mangelnde
Vorarbeit dar. Also zurück ans Reissbrett, bitte. Hinweis: Immer
auch die Konsequenzen mit durchdenken, auch und besonders die
nicht absolut unmittelbaren.

Sollte Ihnen an dem Thema mehr gelegen sein als nur einen
populistischen Momenterfolg (das Thema 'rechte Gewalt' ist in den
Medien derzeit hoch im Kurs), dann bin ich auf die kommenden
Korrekturen gespannt. Mindestens so gespannt, ob dieser Text
neben all den schönen und blumigen Worten auf
http://www.netzgegengewalt.de/kommentare.htm zu lesen sein
wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Olaf Boos - Netizen.