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Re: Gutmenschen im Bund mit Software-Stalinisten



PILCH Hartmut wrote:

HJK meint ergaenzend:

> > Gerne werde ich Ihnen unseren Ansatz erklären. Es geht, wie Sie der Ihnen
> > vorliegenden PM entnehmen können, nicht um Zensur, sondern um freiwillige
> > Selbstkontrolle. Wir werden außerdem mit den Regierungsstellen zusammen
> > arbeiten und diese beraten, um einer staatlich aufoktruierte Zensur
> > vorzubeugen, denn es kann nicht im Sinne der Internet-Branche sein, daß das
> > Internet als demokratisches Medium in Verruf gerät und das Grundprinzip des
> > Netzes durch eindeutig rechtswidrige Inhalte ausgehebelt wird.

Gegen eindeutig rechtswidrige Inhalte gibt es Gesetze. Dazu
brauchen wir keine selbsternannten Saubermaenner. 

> Die Gefahr liegt darin, dass zunaechst auf "freiwilliger" Basis allerlei
> Filtersysteme entwickelt werden, die mit zunehmend hartem Zwang gegen die
> nicht-mitmachenden "scharzen Schafe" unter den Zugangsanbietern
> durchgesetzt werden.  Hinzu kaemen allerlei weitere Netzfolterwerkzeuge
> wie z.B. die obligatorische Teilnahme von Kopierschutzsystemen, die auf
> Geheimschluesseln beruhen, deren Kenntnis und Weitergabe dann ein
> Verbrechen darstellt, so dass auch die Interoperabilitaet zugunsten
> weniger proprietaerer Betriebssystemhersteller verhindert wuerde, vgl
> http://www.opendvd.org.
> 
> > Grundsätzlich darf ich darum bitten, sich zu identifizieren, wenn Sie an
> > info@naiin.de schreiben. Polemische Begrifflichkeiten, wie
> > Software-Stalinisten, vermeiden Sie bitte in Zukunft, da diese hier völlig
> > fehl am Platze sind.
> 
> Diesen Begriff praegte Prof. Lawrence Lessig im ORF-Gespraech
> 
>   http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=30188&tmp=4994
>   Tod der Cyber-Innovation durch Software-Stalinismus

Etwas humorvoller ist da Prof. Moglen in
http://old.law.columbia.edu/my_pubs/anarchism.html (engl.)
http://emoglen.law.columbia.edu/my_pubs/anarchism-deutsch.html
(deutsche Uebersetzung von Andreas v. Bonin
http://www.a-von-bonin.de/

Es scheint sich tatsaechlich abzuzeichnen, dass wir, nachdem die
realen Gueter verteilt sind, nunmehr vor einer Parzellierung und
damit Vermarktung des Geistes stehen. 
 
> Er mag heute ueberzogen klingen, aber von der Perspektive eines Jahres
> 2096, wie Richard Stallman sie in
> 
>   http://www.gnu.org/philosophy/right-to-read.html
> 
> entwirft, erscheint er mir angemessen.

Mir in der Tat auch. 

> Hartmut Pilch
-- 
H.Jochen Krieger
mailto:krieger@transpatent.com
http://transpatent.com/ra_krieger