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Re: Spiegel-Bericht zu BMJ+GI



PILCH Hartmut wrote:

HJK antwortet: 
 
> On Mon, 18 Sep 2000, Martin Schröder wrote:

> > NAK. Es geht um die Qualität von Forschung und Lehre. Da spielen
> > Patente eine extrem untergeordnete Rolle -- und das in allen
> > Fachbereichen. Beispielsweise gibt es an der Uni Bremen keine
> > zentrale Stelle, die sich irgendwie um Patentierungen (egal in
> > welchem Fachbereich) kümmert. Es wird nicht patentiert.
> 
> Gut zu wissen.  Dann haben wir sehr gute Karten.

Schoen zu hoeren. Die besten Karten helfen nur nichts, wenn
(argumentativ) falsch gespielt wird. 

> Es gibt ueberall Moglens "Wirtschaftszwerge",

So gut, wie mir Moglens Druiden gefallen, so wenig habe ich mich
mit seinem Bild der Wirtschaftszwerge anfreunden koennen. Er
meint wohl auch mehr kleinwuechsige im Geiste. Tatsaechlich sind
diese Wirtschaftszwerge ganz schoen maechtig und bei denen setzt
sich nicht das bessere sondern das maechtigere durch. 

Tatsaechlich geht es darum, den bisher noch freien Geist zu
parzellieren und zu Geld zu machen. Die Kosten eine geistige
Parzelle zu erwerben sind aber so hoch, dass nur die Geldeliten
sie sich leisten koennen. Letztlich geht es nicht nur um die
Software. Das ganze Urheberrecht gehoert erneut auf den
Pruefstand. Ebenso wie der Schaffende der Software nicht belohnt
werden soll, wird der arme Urheber (Autor, Kuenstlet etc.)
vorgeschoben, um die Pfruenden der Rechteindustrie zu vermehren.
Um die Urheber gerecht zu entlohnen, gibt es, soweit die
Ansprueche der Leistung adaequat sind, ganz andere
Moeglichkeiten. Doch das ist noch ein ganz anderes Thema. Es
geht hier um Pfruendenerhaltung fuer Leistungen, die teilweise
nicht (mehr) erbracht werden, teilweise ueberfluessig sind (und
dafuer soll wohl eine Abfindung geleistet werden.  


> die von der Erschliessung
> aller informationellen Werte durch buchhalterische Modelle und von daraus
> abgeleiteten Machtanspruechen traeumen.  Das Predigen der
> Wirtschaftszwergen-Ideologie ist eine Lebenshaltung, bei der die
> Uebereinstimmung mit der Wirklichkeit eine untergeordnete Rolle spielt.
> Wo diese Uebereinstimmung nicht gegeben ist, weckt die Zwergen-Ideologie
> aber umso staerkeren Widerstand.  Da der Zwerg ueber seine Ideologie nie
> reflektiert, neigt er andererseits in Momenten zu Schnellschuessen, wo
> diese Ideologie auf unerwarteten Widerstand trifft.

Da bin ich nicht so sicher. Die wissen schon, was sie tun. Nur:
Die Argumente sind Scheinargumente. Hier wird dem Gesetzgeber
ein X fuer ein U vorgemacht.

> Die GI-Versammlung findet diese Woche statt.  Vielleicht koennte man da
> noch etwas vorbereiten.

-- 
H.Jochen Krieger
mailto:krieger@transpatent.com
http://transpatent.com/ra_krieger