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ein paar kleine berechnungen



hallo herr Tauchert,

> > Na ja, das ist ja wohl ein bischen zu klischeehaft.
> > Bekanntlich nutzen < 5% aller Softwarefirmen das Patentwesen, und
> > ob das unbedingt die kreativsten sind, darf bezweifelt werden.
> >
>         [Tauchert Wolfgang]
>         Im Jahr 1999 haben nach meiner Statistik haben 1128 Firmen im
> IPC-Bereich G06 - G11, wo also die meisten "Software-Patente" in Ihrem Sinne
> anfallen, Patentanmeldungen getätigt

aus einer studie des bundeswirtschaftsministeriums:

"In Deutschland existieren zurzeit mindestens 43.000 Betriebe, die sich
mit Informationstechnologien
beschäftigen."

quelle:

http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/data/fm-11.10.00-000/default.shtml&words=43.000%20Betriebe

also nutzen nur 2,6% der IT-firmen das patentwesen.

Sie koennen Ihre argumentation fuer ein system nicht nur auf die
mitglieder stuetzen, die einen vorteil daraus ziehen. Sie muessen auch
die parteien sehen, die einen nachteil daraus haben, und das sind immer
( 100 - parteien mit vorteil ) in %, in unserem fall 97,4%. 

Sie plaedieren hier fuer ein system, das 97,4% der firmen in der
IT-branche benachteiligt!

> (938 mit Sitz in Deutschland).

die meisten internationalen konzerne melden gleich europaeische patente
an. 70% aller europaeischen software-patente kommen aus den USA, JP und
CA. quelle: suche in delphion.com nach priority-nummern und
schluesselwoertern wie programm, software, virtual, internet.

> 1068 (850) Firmen haben weniger als 5 Patente angemelder, ca 1000 (800) nur 1-2.

IBM hat 1999 in europa 339 patente angemeldet (ok, die machen natuerlich
nicht nur software )

>         [Tauchert Wolfgang]  Ich bin davon überzeugt, daß unter den
> Anmeldern auch Opensource-Entwickler vertreten sind und sehe daher nicht
> unbedingt einen Widerspruch zwischen Opensource und Patent. Man muß eine
> entsprechende Patentanmeldung nur vor der Veröffentlichung des Quellcodes
> einreichen.

wie wuerde der opensource entwickler die anmeldung des patents
finanzieren ? warum sollte er seine zeit mit papierkram verbringen
anstatt sein produkt weiter zuentwickeln ? warum sollte er es ueberhaupt
anmelden ? welchen vorteil hat er davon ? 

>         [Tauchert Wolfgang]  Den Eindruck habe ich in der Tat. Wenn ich die
> Dabatte verfolge, so geht es doch weniger um die immer wieder bemühten
> "Trivial-Patente" (one-click u.s.w.), mit denen sich sicherlich ganz gut
> Stimmung machen läßt, auch gerade im Hinblick auf die Verhältnisse in USA.
> Viele davon dürften einer ernsthaften Überprüfung, gerade durch
> Opensource-Entwickler, kaum standhalten. Was die Szene wirklich stört, sind
> technische Verfahren wie  z. B. das Kompressionsverfahren MP3, das auch nach
> Ihrer Ansicht patentwürdig ist

was die szene stoert ist jedes einzelne mini-monopol, durch das
programmierer angst kriegen ihre software auf einen FTP-server zu legen,
weil sie ohne die pruefung aller patent potentiel von herrn granvenreuth
verklagt werden koennten.

die entwicklung von MP3 war sicher aufwendig und kostenintensiv. ich
sehe ein, das die FHG diese investitionen vergoldet bekommen sollte.
dies waere aber auch ohne das patent-system moeglich gewesen, z.b. durch
zusammenarbeit mit einer firma, die MP3-software vertreibt. der
zeitvorsprung als erfinder des verfahrens reicht auf jeden fall aus, um
einen satten gewinn einzufahren.


mfg
arnim rupp