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Re: Industrie vs. Menschen



On Mon, Feb 05, 2001 at 02:16:22PM +0100, Holger Veit wrote:
> On Mon, Feb 05, 2001 at 01:51:50PM +0100, Rigo Wenning wrote:
> > On Mon, Feb 05, 2001 at 01:01:45PM +0100, Holger Veit wrote:
> > > On Mon, Feb 05, 2001 at 11:59:26AM +0100, Rigo Wenning wrote:
> > > > On Sun, Feb 04, 2001 at 10:20:45PM +0100, Alvar Freude wrote:
> > > 
> > > Insofern: Datenschutz ist IMHO laengst ein Mythos irgendwelcher
> > > Rechtstheoretiker, der laengst nicht mehr existiert.
> > 
> > Aha, Holger als Anhänger der Thesen von Scott McNealy und der
> > These vom Untergang der Privatsphäre. Das meinte ich nicht.
> 
> Ich bin derzeit eher Fan von J. Rifkin. McNealy ist nur ein kleiner
> Marktschreier.

Ach... Rifkin und die Intermediaries... Noch so ein Märchen..
> 
> > Natürlich ist personenbezogene Info ein Asset. Das bekomme ich
[...]
> 
> Man muss nicht wie McNealy schreien. In der Realitaet schreit
> die Industrie nicht - genau aus dem Grunde, keine schlafenden
> Hunde zu wecken. Wie Du richtig sagst: es gibt inzwischen viel
> Misstrauen. Aber man kann immer noch recht unbesorgt "Data Security
> by Obscurity" betreiben. Ich frage da nochmal: wieviel weisst Du,
> weiss jeder darueber, wo, wann, was, wer etwas ueber einen gespeichert
> hat? Deja oder Google auf den eigenen Namen anzusetzen, liefert
> zwar bereits genug, aber immer noch verhaeltnismaessig harmlosen Kram.

Genau! Denn genau darum geht es bei P3P. In den USA müssen sie
wegen der FTC ;) In Europa müssen sie auch irgendwann wegen Marit
et. al. 

> 
> Da bekomme ich dieser Tage einen Anruf von irgendeinem Callcenter,
> sie wuerden ihre Namensliste updaten und braeuchten noch gewisse Angaben.
> Wofuer, frage ich. Wir koennen leider diese Informationen nicht weitergeben,
> wir haben nur den Auftrag bekommen, bei den Kunden einen Abgleich durchzu-
> fuehren. Schoen, dann erfahren Sie von mir auch nichts. Werde ich eintragen.
> Ein Nein ist auch eine Information. (Dann werden wir das anderweitig
> abgleichen - ist ein bischen schwerer und teurer, aber gehen wird es schon).

Sicherlich. Was heute fehlt ist ein Format, das Dir erlaubt,
jederzeit über die Verteilung Deiner Info in nicht-öffentlichen
Quellen informiert zu sein. P3P im Data Warehouse/Mining ist dazu
eine Idee, die ich habe. Hat man erst einmal eine strukturierte
Sprache, dann kann sich Dein Client das auch automatisch merken.
Der Zugang bei den Unternehmen ist auch nicht mehr so teuer..
etc.

> 
> Als Spieltheoriefan erwaehne ich da nur, dass bei einem gewissen Prozentsatz
> von Betruegern sich eigene Fairness oder Nettheit nur noch auf das eigene
> Gewissen positiv auswirkt. Um so mehr, wie es lediglich auf kurzfristige
> Profitmaximierung ankommt.

Wieder richtig. Aber wenn man die Rahmenbedingungen ändern kann,
dann ändern sich die Determinanten und damit Dein gesamtes
Rechenexempel. Dann greift Deine Wenn-Dann-Folge nicht mehr.

Es wird nie auszuschliessen sein -schon gar nicht mit Technik- ,
dass es ein paar dunkle Gestalten gibt, die sich unkorrekt
verhalten. Dennoch ist das korrekte Verhalten langfristig
wesentlich rentabler. Es geht hier nicht um Spammer, die ohnehin
wirtschaftlich auf dem letzten Loch pfeifen.

Gruss

Rigo