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Re: Digital Rights Management



Für mich ist das Verhältnis Privacy-DRM eine Wiederholung:
http://www.w3.org/2000/12/drm-ws/pp/hp-poorvi2.html

Das war eine Präsentation auf dem WS, den ich organisiert habe. Letztlich
geht es um Meta-Daten. DRM basiet meist auf Meta-Daten, warum also nicht
mit anderen Meta-Daten kombinieren (P3P liefert ja schon welche). 

Das interessante ist, dass es sich beim Privacy-Modell um ein ganz und
gar amerikanisches Modell handelt. Bei den Arbeiten zu P3P war es eine
echte Aufgabe, denen beizubringen, dass Privacy nicht nur die Benutzung
der Daten erfasst, sondern schon die Frage nach deren Sammlung.
Besonders irritierend ist, dass eine Unterscheidung zwischen
potentieller Nutzung und aktueller Nutzung getroffen wird. Dabei ist die
potentielle Nutzung nur die, die der für die Verarbeitung
Verantwortliche vorher angekündigt hat. Also versucht man, soviel wie
möglich anzukündigen, sagt dann aber, dass man diese Nutzung nicht
unbedingt vorhat....

In den USA darf ich sammeln und muss sagen, wozu.  Wenn ich mich nicht
daran halte, ist das "deception" und kann von der FTC verfolgt werden.
Damit bekommt der Datenschutz einen spin ins Wettbewerbsrecht, der zu
allerlei Ungereimtheiten führt. 

Bisher ist mir nicht bekannt, dass beim Design von DRM-Systemen die
Grenzen des Urheberrechts oder auch die Datenschutz-Rechte des Nutzers
in die Überlegungen einfliessen...

MPEG-21 verspricht ein Meta-Daten-System. Im Moment warten sie auf
Beiträge aus aller Welt. Es gibt einige Ansätze. Bisher finde ich aber
keinen Ansatz überzeugend. Ausserdem ist MPEG-21 eben auf MPEG
limitiert. 

Die Idee von Renato Iannella (co-Chair des W3C-Workshops) war es, ein
umfassendes Rahmenwerk zu Meta-Daten rund um DRM zu gestalten. 
Dies wäre sicherlich eine Herausforderung, aber derzeit ist der Markt
noch nicht reif dafür. Die müssen sich erst noch die Köpfe einrennen. 

Die technische Durchsetzung von Urheberrechten ist derart kontrovers,
dass ich auf absehbare Zeit keinen Konsens sehe. Vielmehr versucht jeder
seinen Teil vom Kuchen zu bekommen. 

Einige content-provider sind sehr vorsichtig mit DRM, weil sie ein
lock-in ihrer Daten mittels DRM-format befürchten....

...also, noch viel Diskussionsbedarf...

Gruss

Rigo

On Thu, Dec 13, 2001 at 04:10:00PM -0800, Stefan Bechtold wrote:
> 
> Interessant fand ich u.a. einen Vortrag zu DRM und Privavcy ("Privacy
> Engineering in DRM Systems"), wo argumentiert wurde, 
> daß herkömmliche privacy-Lösungen im DRM-Bereich nichts bringen, weil
> sie versuchen, das falsche Problem zu lösen. Das Problem von
> DRM-Systemen sei nicht, ob DRM-Betreiber überhaupt Daten über die Nutzer
> erhalten können; das Problem sei vielmehr, was die DRM-Betreiber, so sie
> denn die Daten erhalten haben, damit machen können. Die Autoren
> argumentieren letztlich, den ganzen
> high-tech-privacy-enhancing-technologies-Schnickschnack zu vergessen und
> statt dessen auf "fair information principles" sowie relativ einfache
> technische Lösungen (wie Proxies und P3P) zu setzen.



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