Re: [FYI] Noch so 'ne kreative Idee ...

[PILCH Hartmut <phm@a2e.de>]

> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
>
> Hallo Liste,
>
> Tuesday, February 12, 2002, 5:07:49 PM, Axel wrote:
>
> > ..., mit dem CDs
> > und DVDs ein chemisches Verfallsdatum verpasst bekommen. Nach Ablauf
> > der Leihzeit lassen sich die Daten auf der CD oder DVD nicht mehr
> > lesen.
>
> Braucht SpectraDisc neues Frischgeld, oder betreibt die PC-
> Welt/Netscape etwa Contentrecycling?
>
> Ah, ich sehe schon, es ist schlimmer ,) Anlaesslich einer
> Patenterteilung hat SpectraDisc eine neue Pressemeldung aus-
> gegeben [1], die von den Herren Onlinejournalisten dankbar
> uebernommen wurde ...
>
> Neu - oder gar "innovativ" - ist das Verfahren allerdings
> nicht, mit dieser wirklich grandiosen Idee zur Erzeugung von
> Sondermuell ueberraschte SpectraDisc naemlich bereits vor
> zwei Jahren [2] die erstaunte Oeffentlichkeit [3].
>
> Der Jubel im Handel und bei den Konsumenten war allerdings
> eher verhalten, wohl einer der Gruende, warum das Verfahren
>
>  (Lichtdichte Verpackung, bei Oeffnung startet eine chemi-
>   sche Reaktion, eine Zwischenschicht zwischen Datenlayer
>   und Schutzschicht verfaerbt sich so, dass der Datenlayer
>   fuer die Laser der Abspielgeraete irgendwann unsichtbar
>   wird.)
>
> bis heute nicht eingesetzt wird.

Gibt es wenigstens eine einfache Art für die Bibliothek (die ja hier als
Kunde anvisiert wurde)
 - das Verfallsdatum festzulegen (auf die Leihfrist)
 - die Verfärbung der Schutzschicht nach Rückgabe des
   Datenträgers wieder rückgängig zu machen

?

Auch dann ist mir noch nicht so ganz klar, warum Unbrauchbarkeit des
geliehenen Gegenstandes den Ausleiher zur pünktlichen Rückgabe motivieren
soll.  Bei mir jedenfalls hatten Säumnisse immer eher mit Vergessen oder
Verlieren von längst nicht mehr gebrauchten Leihgütern zu tun.

Oder ist vielleicht eher an eine Kombination mit Kopierschutz gedacht?
Z.B. könnte die Firma auf Druck von der Rechteverwerterlobby hoffen, die
dann die Bibliotheken zwingt, z.B. eingescannte Dokumente nur noch auf
Krüppel-CD, kopiergeschützt mit Zerfallsdatum, herauszugeben, um deren
unautorisierte Verbreitung einzuschränken und das Monopol der
Rechteinhaber effektiv bis zum Auslauf der 70 Jahre Urheberrecht zu
wahren.

Vielleicht wurde auch an gar nichts von alldem gedacht sondern lediglich
aus gutem Instinkt in Richtung Informationsverkrüppelung gearbeitet.
Die ist ja angesagt und bekommt sicher auch instinktiven Applaus von
GI, CZ, Bitkom, Eicta uvm.

> Ja, SpectraDisc duerfte Geld brauchen.
>
> MfG
>  Olaf, ./fx3
>
> [1] http://www.spectra-science.com/pr/pr_1_21_02.htm
> [2] http://www.spectra-science.com/pr/pr_1_25_00.htm
> [2] http://www.heise.de/newsticker/data/hps-25.01.00-001/
>
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