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Wirksame Meinungsaeusserung mittels Briefaktion?



Liebe Listenleute,

in letzter Zeit ist sicher dem einen oder anderen beim Lesen dieser und
jener Meldung innerlich das Messer aufgegangen, angefangen vom "Gott steh
ihm bei", "Laß es Hirn regnen" bis hin zum "Oh Otto!" war bestimmt manche
innere Stimme zu vernehmen.

So habe ich z.B. nach Lesen der Meinung von Oberkirchenrat Harald
Bewersdorff einen Brief verfaßt, um meiner gegenteiligen Position Ausdruck
zu verleihen.

Dabei fielen mir die "Briefe gegen das Vergessen" von amnesty
international ein, sicher manchem bekannt.

Hier werden Menschenrechtsverletzungen aus aller Welt beschrieben, die der
Aufklärung, Ahnung und vorallem der Opferhilfe (z.B. Freilassung aus dem
Gefängnis, faires, öffentliches Verfahren ..) bedürfen. Alle Interessenten
werden aufgefordert, einen höflichen, aber bestimmten Brief zu verfassen
und diesen in der Egel an das Staatsoberhaupt des Landes und dessen
Botschafter in Deutschland zu schicken.

ai schreibt auf der Webseite zum Erfolg dieser Aktionen: "Etwa die Hälfte
aller gewaltlosen politischen Gefangenen kommen frei!"

Ich glaube, jenseits aller Unterschiede könnte auch bei uns in manchen
Fällen eine koordinierte Briefaktion sinnvoll sein, die darauf aufmerksam
macht, daß es eine Öffentlichkeit gibt, die sich kritisch mit den
vertretenen Positionen beschäftigt.

Bei manchen Personen könnte auch einfach ein Denkprozeß einsetzen, es
handelt sich ja nicht in jedem Falle um sture Überzeugungstäter, sondern
auch - gerade in Bezug auf Informationstechniken - oft auch uninformierte
Menschen durchaus guten Willens.

Die Briefe sollten darum auch hier höflich und auch persönlich sein. Es
gibt mehr als eine Sichtweise.

Desweiteren glaube ich, daß der Aufwand von 56 Cent Porto gerechtfertigt
ist, um eine bessere Resonanz zu bekommen. Ein Mausklick auf
"Löschen" durch eine Sekretärin ist einfacher, eine überlaufende Mailbox
weniger eindrucksvoll als ein plötzlicher Stapel von Briefen.

Was meint Ihr dazu?

BTW: Ich möchte nun auch nicht Menschenrechtsverletzungen, die ai
anspricht, mit der Aussage mancher Person zu Themen wie "Zensur im Netz"
in eine Ecke stellen. Dazwischen liegen Welten.

Es grüßt
Peter Roß


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