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Re:  Mediaplayer und automatische Updates ...



Peter Rossini <prossini@firemail.de> wrote:

> 20 Desktops mit Linux aufgesetzt. Ein DB-Client erfordert Kernel 2.2.x.

> Neue Hardware mit Bianary-Kernel-Modul fuer 2.4.18 bekommen. Was 
> tun?

Und? Hättest Du ihn portieren können, wenn Du die Source gehabt hättest,
oder jemanden gehabt, der ihn hätte portieren können? Wer hätte dafür
gegenüber dem Kunden die Gewährleistung übernommen, und wer hätte sich
wegen gerade mal 20 Clients den Supportschuh angezogen? Selbst wenn der
Kunde einen Supportvertrag abgeschlossen hätte - für nur 20 Clients hättest
Du eh nicht so viel Geld bekommen, dass Du dafür irgendeine Form
L3-Support-Level-Agreement mit vielleicht 4 Stunden Reaktionszeit 
hättest darstellen können. Und wenn der Kunde einen solchen SLA nicht
braucht, existiert das Problem nicht, d.h. dann ist das Funktionieren
dieser Hardware nicht "business critical", sondern bestenfalls kosmetisch
unschön. 

Das ist doch exakt dieselbe Situation wie unter Windows, und das kennen die
Kunden schon. 

Fazit: falsche Hardware bestellt oder schlecht spezifiziert. 

Situation Ausschreibung eines <strong>großen</strong> öffentlichen
Auftraggebers. Thema: Migration einer größeren Anzahl ( >> 20 )
Arbeitsplätzen. Da steht explizit drin, dass der Preis entscheidet. Womit
der Auftragnehmer die Aufgabe löst, ist denen ziemlich wurscht, und
auch, ob die Empfehlung XP oder Linux oder gar MacOS heißt. Bestenfalls
interessiert die die Methode, nach der man vorgeht.

Das Basteln braucht man in einer solchen Situation nicht anfangen. Man muss
die Software nehmen, die man vorfindet, und für die sich jemand findet, der
einen Maintenance-Level anbietet, und die HW darunter entsprechend
spezifizieren. Wenn das nicht geht, wiederhole Schritt 1 für ein anderes
OS. 

Die Erwartungshaltung vieler großer Kunden ist (und man muß _mir_ nichts
über "set the customer's expectation right" sagen): Linux muß im Betrieb
billiger sein als andere Intel-basierte OSse. Das geht nur, wenn Du gar
nicht erst anfängst zu basteln, sondern Dir vorher Gedanken machst und im
Angebot klar abgrenzt, was Du machst und was nicht, und was das Risiko des
Kunden ist. Alles andere ist ein Vabanque-Spiel. Hey, ich bin auch
jahrelang in dem Modus herumgerannt, dass es doch tollen kommerziellen
Support von den Red Hats und SuSEs dieser Welt gibt, aber die werden auch
nur gegen harte $$$ einen Treiber für eine bisher nicht supportete Hardware
portieren / schreiben / supporten. Der einzige Unterschied in dem Umfeld
zwischen Linux und M$ / Sun / IBM / HP ist, dass die letztgenannten sich
mehr und teurere Anwälte leisten können, wenn es zum Schwur kommt (vulgo:
letzte Eskalationsstufe im Supportfall). 

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Baruch's Observation:
	If all you have is a hammer, everything looks like a nail.

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