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Re[1]: Fwd: [suchfibel] Re: Dotty is public - heise online: Suchmaschinen sollen gemeinsame Filterliste erstellen



Hi Lutz,

prinzipiell durchaus Deiner Meinung.

Nachfrage kurz: Sind ISBNs und der Eintrag in die .. Puh, kein einziges
deutsches Buch hier .. na, die zentrale deutsche Bibliothek (schau bitte
auf die Copyright etc. Seite eines Buches..) redaktionell betreut? Und:
steht da ALLES drin?

Ansonsten ist es, auch zur Vereinfachung des "Aufsichtsproblems" ja
immer noch nicht VERBOTEN, einen Filter auf dem PC zu installieren. Ja,
wenn man das fuer seine Tochter oder Sohn fuer richtig haelt, kann
man das machen.

Ich darf ja auch ein Laufgitter um mein Kind platzieren, ohne wegen
Freiheitsberaubung angezeigt zu werden. Und wenn ich das nicht tue,
muss ich schon ein bisschen genauer hingucken, was mein Kind tut.

Auch, wenn es versucht, das Laufgitter auseinanderzunehmen. Dann ist
es moeglicherweise alt genug, um ohne Laufgitter zu leben.

Und ueber die Qualitaet des Laufgitters und wie weit es mein Kind
einschraenkt, darf ich mir auch Gedanken machen. Wenn es deswegen
laenger Windeln tragen muss, weil es nicht allein auf Toilette kommt, na
ja, muss ich halt noch mal drueber nachdenken, ob das so sein muss
oder mein Kind nicht eher in der Entwicklung behindert.

s/Laufgitter/Filter

Aber bitte schoen doch nicht Laufgitter fuer alle (zentrale Filterung oder
Ausblendung)!

Herr je, das begreift ja wohl meine Tochter schon! Ist denn das alles so
schwierig?

Gruss
Peter

P.S. Auch in Schulen werden Vorsichtsmassnahmen getroffen, die man
privat seinem Kind nicht zumuten wuerde. Meiner Meinung darf man da
auch filtern. Eltern duerfen ja auch etwas zu den Erziehungsmethoden
sagen. Wenn sie kompetent genug sind - eben zum verwendeten Filter.

P.P.S. Ja, ich habe in den letzten Monaten einen Haufen Dejavu-
Momente gehabt. Alles schon gehabt in der Deutschen Demokratischen
Republik. Antennenabsaegen war aber Anfang der 70er, nicht Ende der
80er.. Da gab es das, glaube ich, evt. noch im Vorspann zu Karl Eduard
von Schnitz..

> -------Ursprüngliche Nachricht-------
> Von: Lutz Donnerhacke <lutz@iks-jena.de>
> Datum: 15/07/2002 14:53:51
>
> >Der Zensur Vorwurf wird vollkommen unverständlich, wenn man
Suchmaschinen
> >und vor allem Kataloge mit anderen Informationsvermittlern
vergleicht.
>
> Sind denn Suchmaschinen überhaupt redaktionell betreute
Informationsvermittler?
>
> >Kein Sender wird Tierpornos ausstrahlen und Nazipropaganda
machen. Was
> >nicht heißt, dass man nicht darüber berichtet.
>
> Das sind redaktionell betreute Angebote.
>
> >Warum also von Suchmaschinen verlangen, dass Tier- und
Kinderporno Seiten
> >angezeigt werden? Ist das nicht absurd?
>
> Nein, das ist eine normale Forderung an einen Katalog oder ein
Verzeichnis.
> Suchmaschinen und Kataloge sind sozusagen das Inhaltsverzeichnis
oder der
> Index des Internets. Es ist absurd, anzunehmen, mit der Ausblendung
von
> Stichworten aus diesen Verzeichnissen würde der Inhalt aus dem Werk
> verschwinden. Is es schlicht unverschämt, wenn man nützliche
Werkzeuge
> derartig zerstört. Frei nach dem Motto: Wozu überhaupt das VLB,
rufen Sie
> die Verlage doch selbst an, wenn Sie wissen wollen, wo Hyme
veröffentlicht
> wurde?
>
> >Zeitungen und Zeitschriften selektieren sehr viel differenzierter und
> >veröffentlichen Artikel fast immer auf irgendeine Weise tendenziös.
Keiner
> >regt sich darüber auf, dass manche Verlage eher rechtskonservativ,
andere
> >liberal oder linksliberal sind. Und vor allem, dass keine zerstückelten
> >Leichen auf der Titelseite abgebildet werden. Ist das auch Zensur?
>
> Nein, das sind redaktionell betreute Angebote. Man würde sich aber
sehr
> darüber aufregen, wenn der Sachkatalog der örtlichen Bücherei
tentenziös wäre.
>
> >Denn darum geht es: den persönlichen moralischen Anspruch eines
> >Informationsvermittlers und sein Bild in der Öffentlichkeit.
Suchmaschinen
> >wollen sich nicht vorwerfen lassen, Kinderpornografie zugänglich zu
machen
> >und sind dankbar, wenn sie Informationen darüber bekommen und
die
> >entsprechenden Urls sperren können. Sie wollen auch nicht, dass
auf dem
> >ersten Suchergebnis zu "Gaskammern" eine Hakenkreuz Abbildung
prangt und
> >womöglich ein Nazi-Song losdudelt.
>
> "Das Netz ist ein Spiegel der Gesellschaft. gefällt Ihnen, was sie
sehen?"
> Ist Ihnen schon mal aufgeganen, daß man durch Aufklärung mehr
bewirkt als
> durch Wegschauen? www.nizkor.org ist hoffentlich nicht gesperrt.
>
> >Was ist dagegen zu sagen, wenn ein Betreiber sagt: "Den Schmutz
will ich
> >nicht haben".
>
> Dann soll er keinen Index anbieten.
>
> >Deswegen sind die Seiten trotzdem erreichbar und alle, die es für
nötig
> >halten, können sich das anschauen.
>
> Sicher, genauso wie ich an die Werke von Hyme komme.
>
> >Dazu kommt, dass diverse Seiten tatsächlich strafrechtlich relevant
sind.
>
> Und? Das sind Bücher in der Bücherei auch. Und natürlich wird der
ÖPNV nicht
> dafür belangt, daß er Leute dort hinbringt. Ebensowenig wie der
Betreiber
> des Sachregisters. Wenn sie die Dinge nicht in der Bücherei haben
wollen,
> dann MÜSSEN SIE SIE AUS DEM REGAL NEHMEN. Im Netz müssen Sie
sich dazu an
> den Hostingprovider wenden. So einfach ist das.
>
> >Und so was will auch keiner haben.
>
> Falsch: Ich will das haben.
>
> >Da die Bewertung, ob ein Site jugendgefährdend oder vielleicht
> >strafrechtlich relevant ist, als Laie oft nicht vorgenommen werden
kann,
> >fragt ein Suchmaschinenbetreiber eben andere. Das können
Kollegen sein
> >oder die Mitarbeiter des Jugendschutz.net.
>
> Der Verein Jugendschutz.Net hat sich bisher eigentlich nur durch
> verfassungsgefährdenten Lobbyismus und rechtliche Unbelecktheit
> ausgezeichent, warum sollte man sich an so jemanden wenden wollen?
> Noch dazu, wenn der selbst den Schwanz einzieht und die
Verantwortung
> ablehnt?
>
> >Dazu kommt, dass Suchmaschinen ein finanzielles Interesse daran
haben,
> >familienfreundlich zu sein und darauf achten, dass nicht bei
harmlosen
> >Abfragen Pornospam ganz oben in den Ergebnisseiten auftaucht.
Wer trotzdem
> >nach Hardcore sucht, wird auch finden. Es geht auch nicht darum,
den Leuten
> >das zu verbieten. Es geht darum, die Kids nicht drüber stolpern zu
lassen.
>
> Das Internet war und ist kein Ruhigstellungsmedium für gestreßte
Eltern.
> Die Eltern haben eine Aufsichtspflicht und können diese nicht
abschieben.
> Oder muß man in Deutschland erst einen Bumsschein einführen,
damit nur reife
> Individuen an der Ausgestaltung des Genpools mitmachen dürfen?
>
> >Klar können die Erwachsenen selber entscheiden, was sie angucken
wollen. Und
> >sie können auch bewerten, wer da veröffentlicht. Zumindest
behaupten das
> >alle, die "Zensur" schreien. Dass das aber nicht so ist, wird täglich
neu
> >bewiesen. Aber das nur am Rande.
>
> Stimmt. Wenn ich sehe, wieviel Leute täglich die BILD kaufen, kann
ich nicht
> von geistiger Zurechnungsfähigkeit der Bevölkerungsmehrheit
ausgehen.
> Trotzdem haben sie alle das verfassungsmäßige Recht, diese
Informationen zu
> bekommen und sind nicht gezwungen sich mühsam den Kram beim
Dealer zu
> besorgen. Es wird nichts weiter gefordert, als das diese Informationen
> weiterhin so zugänglich sind, wie bisher.
>
> >Wichtiger ist, dass Kinder mangels Vergleichsmöglichkeit und
Erfahrung
> >eine braune Seite nicht sofort als solche identifizieren können.
>
> Und deshalb sind Erziehungsberechtigte oder Aufsichtspersonen
anwesend.
> Ist das nicht hübsch?
>
> >Und es sollte eigentlich einleuchten, dass Suchmaschinen, die auch
von
> >Bildungseinrichtungen benutzt werden, solche Ergebnisse
ausspucken wollen,
> >die allgemein anerkannte Informationen liefern und nicht radikale
> >Propaganda, jedenfalls nicht an oberster Stelle.
>
> Warum? Ist es in Deutschland verboten, eine normale Recherche
durchzuführen?
> Verdammt nochmal, was lernen die Kinder denn heute? Suchbegriff
eingeben,
> ersten Treffen anklicken, ausdrucken, Eins kassieren?
>
> >Wenn jemand sich entscheidet, einen Artikel oder Beitrag oder Link
nicht zu
> >bringen, dann ist das genau dasselbe, was alle Sender, Zeitungen,
und
> >Zeitschriften jeden Tag tun und hat nichts mit Zensur zu tun.
>
> Nein. Kataloge und Indexe haben andere Pflichten. Vollständigkeit
gehört dazu.
>
> >Die Information selber bleibt davon unberührt und wer Quellen
studieren will
> >und kann, der soll das auch tun.
>
> Wie bitte soll ich denn an die Quellen rankommen? Mit einer
halbjährlichen
> Suche über zufällig ausgewählte IP Bereiche? Meine Güte, dann baue
ich mir
> doch eine Suchmaschine daheim nochmal auf! Und warum? Weil
irgendjemand in
> seiner politisch korrekten Blindheit meint, er müsse mir den Blick auf
die
> Welt vorschreiben! Das kann es nicht sein.
>
> >Es macht wenig Sinn, dann "Zensur" zu schreien, wenn die
Quellenwahl des
> >einen nicht mit der eines anderen übereinstimmt.
>
> Es wird auf diese Weise praktisch unmöglich, überhaupt noch von
Quellen zu
> sprechen. Ich dachte eigentlich, daß das Zwangsguggen der Aktuellen
Kamera
> und das von Schnitzlersche Antennenabsägen gegen Ende der 80er
Jahre vorbei
> gewesen sei. Scheint es aber nicht.
>
>
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