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Re: "Copyrightfaschisten" und "Antispamfaschisten"



> > Wie schon gesagt: SPAM ist ein groesseres Aergerniss und schadet der
> > Allgemeinheit. MP3s kommen der Allgemeinheit zu gute und Schaden in der
> > Regel nur den Sternchen in der Branche.
>
> MP3-Tauscherei schadet genau so der Allgemeinheit.  Nur ist die Zahl der
> Schmarotzer eben größer als bei SPAM, und eine Masse klagt man ungerne an.
> Was die Masse macht, wird sogar sehr leicht zur Norm.

Es ist nicht schwer, zu sehen, was eine überbordenede Kopiertätigkeit für
die Softwarebranche bedeuten würde.  Zahlreiche kleinere Firmen wie Opera,
Netpresenter, Trolltech usw könnten ihre Entwicklungstätigkeit weitgehend
einstellen.  Software-Entwicklung als Nebenprodukt von Dienstleistungen
ernährt nicht so viele Entwickler.  Und bei der proprietären Entwicklung
kommen so oder so als Nebenprodukt viele Gemeingüter heraus.  Im Bereich
der Filmemacherei ist es noch krasser:  Filme kommen nie als Nebenprodukte
von etwas anderem heraus.  Wer den proprietären Filmemarkt austrocknet,
zwingt damit alle Filmemacher an den Tropf staatlicher Kulturförderung.
Nicht dass letztere schlecht oder unnötig wäre, aber es kann nicht im
Interesse der Allgemeinheit liegen, eine Möglichkeit der
staatsunabhängigen Existenz von Kultur zu vernichten.

Ich glaube daher nicht, dass die Allmende dadurch größer wird, dass man
Urheberrechtsverletzungen rechtfertigt und nicht dort unterbindet, wo dies
ohne größeren Kollateralschaden gehen würde.

-- 
Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz            +49-89-12789608
Innovation vs Patentinflation                       http://swpat.ffii.org/
120000 Stimmen 400 Firmen gegen Logikpatente    http://www.noepatents.org/



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