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Re: Datenschutz -- bitte um Beispiele!



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On Wednesday 06 November 2002 14:50, Lars Weitze wrote:
> On Wed, 30 Oct 2002 10:42:46 +0100
>
> Thomas Riedel <uzsswo@uni-bonn.de> wrote:
> > Direktmarketingunternehmen eigene Grundrechte hat. Außerdem hat auch das
> > Individuum ein Kommunikationsrecht, die Reichweite der Verwendung
> > "seiner" Daten weiter als nach der Vorstellung des Gesetzgebers oder als
> > unbegrenzt zu bestimmen.

> So funktioniert das aber nicht. Es gibt so einige Dinge, die man in DE
> nicht veraeussern kann. Z.b. ist das Urheberrecht nicht uebertragbar.
> Arbeit ohne Sozialversicherung ist auch nicht erlaubt. Der Gesetzbeger
> geht davon aus, das einige Rechte nicht uebertragbar sind. 

Ich denke, das obige "allumfassende Recht", die Reichweite zu bestimmen,
würde voraussetzen, dass das "Individuum" bereits darüber aufgeklärt ist, 
welche Konsequenzen daraus entstehen können.

Beispiel: Big Brother 
Dort haben ja die Mitspieler auch "ja" gesagt zu dem Ganzen,
konnten aber im Endeffekt scheinbar (wie sie ja auch in den folgenden 
Interviews etc. gesagt) gar nicht abschätzen, was es bedeutet, dass ihre 
Tränenausbrüche etc. live in zig Wohnzimmer übertragen werden etc. pp.

Bei bestimmten Rechten gibt es Gesetze, damit es dem "Individuum" nicht 
komplett selbst überlassen werden muss, sich selbst zu schützen, was auch 
Sinn macht. Man stelle sich vor, Folter wäre nicht verboten sondern es hieße 
"Schuetz Dich eben selbst"
Gut, ein Extrembeispiel, aber es soll eben schützen.

Mich erinnert das Ganze immer an den Film, in dem jemand meint, er sei 
todkrank und dann sich sozusagen "zum Wohle der Familie" versteigert.
Kaum ist seine rituelle Ermordung beschlossene Sache, so findet er heraus 
"ups, ich bin doch nicht todkrank" und dann heißt es "was tun",denn die ganze 
Sache ist bereits in Gang gesetzt.

Oder wir nehmen einmal "Den Kaufmann von Venedig" - auch dort wird die 
Einwilligung eines Individuums (entstanden in einer Notlage) ausgenutzt und 
nachher ist es nur dem "juristischen Kniff" zu verdanken, dass es gutgeht.

Wenn man bedenkt, wie viele Menschen, dezent ausgedrückt, knapp bei Kasse 
sind, sind sicherlich auch viele schnell bereit, ihre kompletten Daten samt 
bisher gehabte Krankheiten, Beziehungen etc. pp zu verkaufen --- nur stellt 
sich die Frage:
wenn ich dies später (bitter) bereue, dann ist es zu spät.
Sollte also nicht vor bestimmte Dinge schon "ein Riegel vorgeschoben werden"?

Twister
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