Re: FreeBSD-Unterstuetzung

[Rigo Wenning <rigo@fitug.de>]

Erstmal: 
FITUG unterstützt alle Formen von freier Software. Es gibt viele Formen
von Lizenzen mit mehr oder weniger oder gar keinem viralen Effekt. Je
kleiner der virale Effekt desto mehr (gross) industrielle Beiträge wird
man finden (vgl. Apache, BSD, W3C, Mozilla zu GNU)

On Mon, Nov 25, 2002 at 04:23:23PM +0100, Heiko Recktenwald wrote:
> So ganz wie die Franzosen machen wir es scheinbar nicht. (Ewiges
> Urheberrecht, Rigo, gibts das wirklich?)

Bisher gibt es das nicht weil es dem Sinn und Zweck des Gesetzes
widersprechen würde. Es soll kein "Eigentum" begründet werden, sondern
es sollen Urheber zur Produktion angeregt und ihr Auskommen gesichert
werden. 

Die Industrie der Verwerter (_nicht_ die Urheber selbst) wollen aber ein
richtiges "Eigentumsrecht" durchsetzen, ohne limits und Ausnahmen. 

Das wird derzeit in den USA verhandelt. Lessig sagt, ein Eigentumsrecht
dieser Art bedeute das Ende unserer Kultur. Ich pflichte ihm bei. Es
geht um wahrlich grosse Dinge da, die Revolution und Gewalt auslösen
können. Extrembeispiel bleiben die Kosten für AIDS-Medikamente aufgrund
von solchen "geistigen Eigentumsrechten". 

Ich schreibe das "geistige Eigentumsrecht" in "" wie Bild die "DDR",
weil ich den Begriff hasse. Er führt auf die falsche Spur.

Also, selbst in Frankreich ist das Urheberrecht begrenzt. (70 Jahre nach
Tod des Autors). Das ist sehr wichtig.

Der Unterschied zwischen Copyright und Urheberrecht liegt in der
Stellung des Urhebers. Im copyright schwach (starke Stellung der
Verwerter) im Urheberrecht stark (Möglichkeit der Nachverhandlung,
Urheberpersönlichkeitsrecht). Man sollte das Urheberpersönlichkeitsrecht
aber nicht überbewerten. Der Urheber kann auch hier alle anderen Rechte
(exklusiv) an einen Verwerter abtreten. Ich habe das bisher immer
erfolgreich verweigert und nur einfach Lizenzen erteilt.

Das wirft natürlich auch Fragen hinsichtlich freier Software auf die
bisher weitestgehend ungeklärt sind. Die Literatur hat sich bisher
darauf beschränkt zu fragen ob die GNU-Lizenz 1:1 nach DE oder FR
umsetzbar ist. Niemand hat gefragt zu welchen Lösungen/Konsequenzen das
führt.... 

Gruss

Rigo


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