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Re: [FYI] Beck will Sperrungsverfuegungen gegen auslaendische Porno-Sites



On Mon, Jan 27, 2003 at 02:08:15PM +0100, Sven Türpe wrote:

[...]

> Das Merken von Adressen ist dabei ein zweitrangiger Aspekt. Vorrangig näm-
> lich kommt es darauf an, daß sie sich ohne besondere Hilfsmittel an andere
> übermitteln lassen, denn das "Telefonbuch" führt sich höchstens dann von
> selbst, wenn man sich seine Kommunikationspartner vorwiegend unter Spammern
> aussucht. Adressen müssen sich aussprechen und mit einem Stift auf Papier
> oder in den Handcomputer schreiben lassen -- mit geringer Fehleranfälligkeit
> und ohne vielmaliges Nachfragen. Diese Anwendungsfälle kommen vor und sie
> sind wichtig; kein System, das mit den heute existierenden Netzen konkur-
> rieren möchte, kann es sich leisten, hier schlechtere Lösungen anzubieten
> als Telefon und E-Mail.

Ja. Aber diesen Anwendungsfall sollte man als Spezialfall behandeln.

99% der Adressweitergaben sind URLs in HTML-Seiten. Mit den meisten
Leuten mit denen ich Adressen und Telefonnumern ausgetauscht habe lief
das direkt von Handy zu Handy. Mindestens dort könnte man umsteigen.

Und 6A2D 3754 490B 2E5B DE0D  54D0 6032 489E F50B 30A6 ist zwar viel
schlimmer als eine EMail-Adresse oder Telefonnummer aber es ist durchaus
möglich das auf Papier zu schreiben.

Und wenn es einem nicht auf kryptographische Sicherheit angkommt, dann
kann man gerne nur die ersten paar Stellen verwenden und hat dann
ähnliche Verhältnisse wie bei Telefonnummern. Um so länger man dann
diese Adresse verwendet, um so unwahrscheinlicher wird ein andauernder
MITM-Angriff, d.h. irgendwann kann man der Adresse dann auch trotzdem
vertrauen.

Und wenn das immer noch nicht gut genug ist, dann hindert einem niemand
daran für solche Fälle wie beim jetzigen DNS ein an hierarchische und
leicht zu merkende Strukturen gebundene Namensräume zu benutzen.

Wichtig wäre vorallem, daß bei jeder Art von maschineller Adressweitergabe
defaultmäßig selbstauthentifzierende Adressen benützt würden. Und daß
der Rückgriff auf dieses System nur bei manueller Adressweitergabe
erfolgt, und der Empfänger diese Adresse möglichst schnell in eine
stabile selbstauthentifzierende umwandelt. Dann muß er dem zentralen
System nur solange vertrauen, wie die Adresse "unterwegs" ist.

Im gegenwärtigen System erfolgt der Rückgriff auf das zentralisierte
DNS vor jeder Kommunikation. Erst das gibt Büssow die Möglichkeit zu
zensieren.

Martin

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