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Re: Spam



Florian Weimer (fw@deneb.enyo.de) - Thu, Apr 24, 2003 at 06:50:41PM +0200:
> > Naja, nicht ganz. die Spambekaempfungkostet geld, aber auch den Spam zu
> > ignorieren:
> Einem ISP? Wohl kaum.

Auch einen ISP. Auch ISPs haben oeffentlich bekannte Serviceadressen,
die dafuer gedacht sind, dass Kunden Service-Leistungen abfragen
koennen. Weisst Du wie die Hostmasterbox am Morgen aussieht oder gar
nach einem Wochenende? Im Support sieht's nicht besser aus...
Und jeder bekommt brav eine Requestnummer und muss bearbeitet und
resolved werden - koennte ja was ernst gemeintes sein.

> Wenn ich etwas gegen Spam in Kundennetzen macht, nimmt der Spam, den
> ich empfange, nicht wesentlich ab (vielleicht von einigen ISPs in
> Ostasien abgesehen, bei denen dieser Effekt einträte).

Es geht auch nicht nur um Kundennetze, die eigenen Ressourcen werden
genauso belastet - gleiches Recht fuer alle.

Genau das sollte sich aber aendern. Ich mag nicht rausfinden ob (und
wenn ja wo) die Saettigung eintritt. Damit meine ich: wenn man nichts
unternimmt, gibt es irgendwo einen Punkt (nicht technsch begrenzt) wo es
einfach nicht mehr Spam wird den man abbekommt?

> > * ggf. erhoehte Volumengebuehren
> Nein, geringere. Die Kunden machen weniger IP-Verkehr und damit
> weniger Umsatz.

Du musst beide Sichten mit einbeziehen. Die des ISP und die des Kunden.
Aus Sicht eines ISP ist das klasse, wenn die Kunden ordentlich Traffic 
machen, am besten solchen, der den ISP wenig oder garnichts kostet
(Peering) und am besten natuerlich in volumenorientierten Tarifen...
Aus Sicht des Kunden ist das aergerlich, wenn er seine Leitung nicht
fuer seine Daten nutzen kann und dazu auch noch Geld zahlen soll fuer
Datenmengen die er garnicht angefordert hat und die ihm nix nuetzen.

> > * Unterbrechung von Services, weil ein System auf diesen 'Ansturm' nicht
> >   ausgelegt ist. (Mailbox is full Syndrom)
> Es sind ja nicht meine Mailboxen.

Nein, sind es nicht. Mailboxen machen sich nur immer so huebsch als
Beispiel/Aufhaenger, das verstehen die meisten Leute.

Aber wer kann sich schon vorstellen, dass ein Mailer in die Knie geht,
weil er nichgt mehr mit den Bounces auf Bounces einer Werbeflut nicht
klar kommt? Oder die Mailbox des Admins, der sich mit hunderttausenden
von Beschwerden konfrontiert sieht, nur weil irgendein Spammer da
draussen im From: seine Adresse reingeschrieben hat...? Ich bin schon
wieder bei Mail... :-( Liegt wohl daran, dass unser Webserver und der
DNS-Server bisher immer stand gehalten haben.

> > Das kostet alles Geld - massiv Geld.
> Jo, natürlich, aber nicht meines.
> Verstehst Du jetzt das Problem?

Wie kommst Du zu der Annahme?

> Nur zur Klarstellung: Der Club würde bevorzugt komplette ASe aufnehmen

Ich bezweifle, dass das erfolgreich sein wuerde (ein AS zu bekommen ist
nicht allzu schwer) - aber irgendwo muss man ja mal anfangen...

> > aber sind wir das nicht eh schon?
> Nein, es gibt keine netzweit akzeptierten Regeln, was gegen spammende
> Kunden zu unternehmen ist, und was akzeptable Gegenmaßnahmen zu Spam
> sind.

Gesetze werden niemals von allen akzeptiert. Die meisten grossen
Provider (primaer Europa, teilweise auch USA, Asien ist schwer) haben
ein standardisiertes Vorgehen: abmahnen, abklemmen (kuendigen). Dieses
Vorgehen ist natuerlich nicht festgeschreiben, es funktioniert trotzdem
ganz gut.

neko
-- 
Simone Demmel					neko@greenie.muc.de

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