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Re: Suchmaschinenhaftung | Re: [FYI] Es wird Ernst mit den [..]



On Mon, Oct 27, 2003 at 09:05:21AM +0100, Florian Weimer wrote:
> Wenn wir das ganze also mal vom anderen Ende aufzäumen und uns fragen:
> Wie bekommen wir unregulierte Inhalte de facto vom Netz? -- dann scheint
> doch folgendes Vorgehen erfolgsversprechend zu sein: Wir entfernen die
> Inhalte nicht selbst, sondern sorgen dafür, daß sie nicht mehr gefunden
> werden. Ein Mittel dazu wäre, Suchmaschinenbetreiber zur Verantwortung
> zu ziehen, wenn sie unregulierte Inhalte unter den Ergebnissen an
> Deutsche weiterleiten

Guter Ansatz!

Gegenargument: Das Problem war bisher immer precision und recall, auch
bei der Sperrung. Man hat also erst einmal ein Problem, die ultimative
Schmuddelsuche zu finden, damit man die Ergebnisse sperren kann. PICS
sollte da ja helfen. Das war ein schlechtes soziales Modell von PICS.
> 
> Durchführbar wäre dies, denn Suchmaschinen, die tatsächlich genutzt
> werden, gibt es nicht wie Sand am Meer. Es benötigt es nicht einmal der
> Durchsetzung deutschen Rechts im Ausland; die meisten der großen
> Suchmaschinen haben Niederlassungen in Deutschland.

Suchmaschinen (und zwar alle vereinigt) kennen etwa 25% des Web. Man
kann sicherlich erreichen, dass einige Inhalte erst auf der dritten
Seite erscheinen (die ausser mir sowieso niemand liest) oder dass man
den Link aus der Datenbank nimmt. Google macht das ja bereitwillig.

Die stossen einfach in einen groooossen Wattebausch. Während Büssow und
Kollegen unser Steuergeld damit verbrauchen, den ganzen Tag zu googlen
und Aufforderungen zur Löschung zu versenden um ihren (bequemen) Sessel
zu rechtfertigen (Kosten pro Aufforderung 300Euro+), saugt der
Google-Staubsauger auf der anderen Seite mehr rein, als sie je
Aufforderungen schreiben können. 

Also ist das Ganze letztlich nicht gegen die nervenden Prono-Spams und
Zufallstreffer gerichtet, sondern gegen die etablierten Anwender, die
eine bekannte Marke/Domain haben. Die Massnahme verfehlt ihr Ziel, weil
die etablierten Anbieter (fast) alle mit PICS etc arbeiten und sich um
den Jugendschutz bemühen (Jugend ist nicht deren Klientel, weil die
Jugend noch genügend eigene Phantasie hat ;)

Damit ist es wie mit den anderen Sperrungen. Viel Wind auf der Basis,
dass es eigentlich keinen stört. Wenn es jemanden stört, dann
funktioniert es nicht mehr.

Gruss

Rigo

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