Re: Hohmanns Geschwafel

[Hartmut Pilch <phm@a2e.de>]

> Er hat tatsächlich gesagt:

"tatsächlich" = "dem Wortlaut nach" ?
Oder aufgrund von welchem Maß an Interpretation ?

> - Deutsche werden als Tätervolk bezeichnet. (Was sie nicht werden)

Indirekt schon, in vielfacher Weise.  S. Goldhagen, Berlusconi.

Wenn man den Tabuisierungs-Ritualen etwas positives abgewinnen will, dann
ja gerade ihre erzieherische Wirkung darin, die unvermeidbare
Tätervolk-Rolle würdig zu spielen.

> - Man könnte Juden als Tätervolk bezeichnen. (Und wiederholt damit ein
> NS-Argument.)

Wer mit Messer und Gabel isst, wiederholt eine NS-Gepflogenheit.

In assoziativem Denken dieser Art liegt die Irrationalität der Reaktion
weitgehend begründet.

> - Weil man Juden nicht als T. bezeichnen kann, kann man es auch nicht
> mit D.
> - D. Die Verantwortung noch aufzubürden ist ungerecht.
> (Revisionistenargument.)

Wieder assoziatives Denken.

> - Atheisten neigen dazu, zu mordenden Faschisten oder
> Bolschewisten/Kommunisten zu werden.

So sagt er es m.E. nicht.

Es geht hier um Betrachtungen über Zivilisationen, wie sie jeder
Kulturphilosph (z.B. Max Weber) anstellt.  Etwa: was hält eine
Zivilisation zusammen, wie kommt die öffentliche Moral zustande, die ihr
die Kraft gibt, allerlei Krisen (einschließlich der ständigen Gefahr eines
Umkippens ins Böse) zu meistern.

Es gibt freilich Gruppen, die allergisch gegen diese Art von Betrachtung
reagieren.  Sei es, dass das Aufschreien für angeblich benachteiligte
Gruppen (z.B. Atheisten) zu ihrem Beruf gehört, sei es, dass sie einem
apolitisch-individualistischen Dogma anhängen (wonach z.B. alles von
selbst in Ordnung kommt, wenn nur die Individuen sich entfalten) und
diesen reflex-artig gegen allerlei Bedrohungen durch Vertreter
irgendwelcher über-individueller (kollektiver, religiöser) Werte schützen.

> >Der Typ ist ein Spieler, der spielt mit rethorischen Versatzstuecken, OHNE
> >sich irgendwie festzulegen.
>
> Das *täuscht* eben. er sendet seiner Clique in aller Öffentlichkeit
> Botschaften wie: "Guck mal, ich rede am Nationalfeiertag über
> Gerechtigkeit für die Nation."

Über was soll man denn am Nationalfeiertag reden ?

> Und das ist eben KEINE Projektion.

Mag sein.  Die Bedeutung, die du dem beimisst, beruht aber vielleicht auf
Projektionen.

-- 
Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz            +49-89-18979927
290.000 Stimmen 2000 Firmen gegen Logikpatente      http://noepatents.org/
Innovation statt Patentinflation                    http://swpat.ffii.org/


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