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Re: Software-Patente



* Daniel Koerner wrote:
> Anmerken will ich jedoch, daß der Vorstoß der EU (vor wenigen Jahren)
> Software-Patente ausschließlich auf sog. "Gerätetreiber" zu vergeben,
> für meine Begriffe relativ interessant ist, denn a) bestehen
> Gerätetreiber eigentlich fast vollständig aus implementatorischen
> Fragen und kaum algorithmischen und b) die wenigen Teile, die mehr
> oder weniger algorithmisch vorgeschrieben sind, sind in der Regel eher
> im Design der Hardware-Schnittstelle zu suchen, die ja nicht direkt
> Bestandteil des Patents ist.

Das ist eine überholte Sichtweise. Mittlerweile generiert man mit einem
Compiler aus einem Algorithmus zwei Resultate:
  - eine Hardwarebeschreibung eines neuen Schaltkreises, der bestimmte
    innere Schleifen etc. pp. direkt verabeitet und
  - einen "Treiber", der bei der Umsetzung des Algorithmus die Hardware
    mitten im Programmfluß einfach anspricht.

Insofern existiert der Treiber nicht mehr, denn es gibt keine _dokumentierbare_
Schnittstelle zur Hardware. Vielmehr ist die Hardware eine Teilimplementation.

Auf der anderen Seite wird in Hardware (richtig in Schaltkreisen) Software
ausgeführt, um komplexere Rechnungen (z.B. asymmetrische Kryptoalgorithmen)
auszuführen, obwohl dafür nur ein Maschinenbefehl existiert. Angefangen hat
diese Vermischung mit der Idee des Microcodes.

> Einen Vorschlag will ich aber machen: Vielleicht sollte man in Zukunft
> eher von "algorithmischen Patenten" reden (denn so ist zumindest in

Lösungswege eines mathematischen Problems dürfen also nur noch nach
Lizenzzahlung angewendet werden?

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