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Re: Rundfunkgebuehren fuer das Internet?



On 30 Jun 97 at 23:56, Gunnar Anzinger wrote:

> On Mon, 30 Jun 1997 19:23:00 +0200, Mario Dueck wrote:
>
> >Die GEZ-Diskussion ist ja nur deshalb so interessant, weil es um
> >das  mittlerweile historisch überholte Kriterium geht, ob man ein
> >entsprechendes Empfangsgerät verfügt.
>
> >Wenn die Rundfunkgebühren ebenso selbstverständlich wie die Steuern
> >wären,  gäbe es diese ganze Diskussion nicht.
>
> Schon wahr. Und genau deswegen sollte man die Rundfundgebühren in
> dieser Form abschaffen, die Steuern um den gleichen Betrag erhöhen
> und den öffentlichen Rundfunk direkt aus Steuermitteln finanzieren.
> Allerdings sollte der öffentliche Rundfunk sich auf Nachrichten und
> Dokumentationen beschränken und sich aus der Unterhaltungsbranche
> raushalten.

Ich erinnere mich schwach, vor einigen Jahren irgendwo einen
Print-Artikel ueber Erfahrungen in einem angelsaechsischen Land (ich
glaube, es war Australien) gelesen zu haben. Dort hatte man einstmals
ein gebuehrenfinanziertes Rundfunksystem. Dann kamen private
Rundfunk- und Fernsehsender (viel frueher als in DE). Nach einigen
Jahrzehnten des "Dualen Systems" (Koexistenz oeffentlich-rechtliche
Sender und private Sender) waren die Rundfunkgebuehren politisch
nicht mehr zu halten. Es kam eine Diskussion auf, ob man nicht die
Finanzierung der oeffentlich-rechtlichen Sender auf Steuermittel
umstellen solle. So geschah es denn auch. Der Haken an der Sache:
Durch chronische Geldknappheit in den oeffentlichen Kassen wurde das
Budget der oeffentlich-rechtlichen Sender Schritt fuer Schritt immer
mehr zurueckgeschnitten. Im Ergebnis sind die oeffentlich-rechtlichen
Rundfunksender eingetrocknet und verschrumpelt. Sie spielen bei der
Meinungsbildung in breiten Kreisen der Bevoelkerung praktisch keine
Rolle mehr.

Falls es jemenden interessiert, kann ich versuchen, dan Aufsatz noch
mal rauszusuchen.

Axel H. Horns