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FSM: Noch eine "Freiwillige Selbstkontrolle"



Die F.A.Z. berichtet in ihrer heutigen Ausgabe vom 12.07.1997 af Seite
11 (Wirtschaft) unter der Ueberschrift "Multimedia-Selbstkonrolle"
ueber eine weitere Neugruendung auf dem Gebiet der sog. "Freiwilligen
Selbstkontrolle":

"Web. FRANKFURT, 11. Juli. Verbaende und Unternehmen der Branche haben
sich in Bonn zu einer 'Freiwilligen Selbstkontrolle
Multimedia-Diensteanbieter e.V.' (FSM) zusammengeschlossen. Der Verein
nach dem Vorbild des Deutschen Presserates und der Freiwilligen
Selbstkontrolle Fernsehen hat sich zum Ziel gesetzt, 'die Achtung der
schutzwuerdigen Interessen der Nutzer und der Allgemeinheit
insbesondere gegen Rassendiskriminierung sowie Gewaltverherrlichung zu
leisten und den Jugendschutz auf selbstverantworteter Basis zu
staerken'. Die Mitglieder verpflichten sich auf einen gemeinsamen
Verhaltenskodex, der Regeln fuer die Inhalte und eine
Autorenkennzeichnung vorschreibt; Verstoesse sollen geahndet werden.
Jedermann kann sich vom 1. August an an die Beschwerdestelle der FSM
wenden und sich ueber Online-Dienste oder Angebote im Internet
beschweren (Postfach 5129, 65041 Wiesbaden). Der Vorsitzende der FSM
Detlev Mueller-Using sagte, die FSM sei Ausdruck der
Selbstverantwortung der beteiligten Unternehmen. Damit habe sich die
Zukunftsbranche Multimedia schon vor Inkrafttreten des Informations-
und Kommunikationsdienste-Gesetzes des Bundes und des
Multimedia-Staatsvertrages der Bundeslaender einen Verhaltensrahmen
gegeben, der ohne staatliche Regularien den gesellschaftlichen und dem
unternehmerischen Interessen Rechnung trage."

Weiss jemand genaueres ueber diesen Verein? Was fuer 'Ahndungen' sind
gemeint? Welche Kriterien sollen angesetzt werden? Welche
'schutzwuerdigen Interessen' sollen gewahrt bleiben? Welche politische
Agenda wird hier verfolgt?

Axel H. Horns