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Re: Artikel: Gefangen im Internet
- To: debate@fitug.de
- Subject: Re: Artikel: Gefangen im Internet
- From: Horns@t-online.de (Axel H. Horns)
- Date: Wed, 20 May 1998 21:14:14 +0100
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
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- Priority: normal
- Sender: owner-debate@fitug.de
On 20 May 98 at 20:34, Kristian Koehntopp wrote:
> Und jetzt reden unsere Juristen (und Du) einer
> Verantwortlichkeit des ISP, des Webspace Providers, des Content
> Providers oder des Image Providers das Wort. Warum? Weil es Euch zu
> viele Autoren sind und Ihr die nicht alle kontrollieren koennt? Weil
> Ihr deswegen die Anzahl der Kontrollstellen reduzieren wollt, damit
> das Problem fuer Euch leichter beherrschbar wird? Oder weil Ihr
> nicht verstanden habt, wie das Medium funktioniert.
Ich glaube, das ist der Punkt. Pressfreiheit ist ja gut und schoen,
sagt sich der durch die Umbruchszeit geaengstigte Buerger, aber wo
kommen wir denn dahin, wenn jeder verbreiten kann, was ihm gerade so
in den Sinn kommt ...
Im Grunde genommen die gleiche Angstreaktion, die auch unmittelbar
nach der Gutenberg-Revolution aufkam, nur anders skaliert: Damals
bestand der Umbruch darin, dass man Buecher nicht mehr von Hand
abschreiben, sondern bloss noch drucken musste. Das Quasi-Monopol der
kirchlichen Kloester war dahin. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich
die buergerliche Gesellschaft inzwischen in einigen zivilisierteren
und demokratischeren Staaten von diesem Schrecken erholt und einen
modus vivendi gefunden. Bin gespannt, wie lange sie braucht, um sich
vom Schrecken ueber die Internet-Revolution zu erholen ...
Axel