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Re: Artikel: Gefangen im Internet



In schulung.lists.fitug-debate you write:
>On 20 May 98 at 20:34, Kristian Koehntopp wrote:
>> Und jetzt reden unsere Juristen (und Du) einer
>> Verantwortlichkeit des ISP, des Webspace Providers, des Content
>> Providers oder des Image Providers das Wort. Warum? Weil es Euch zu
>> viele Autoren sind und Ihr die nicht alle kontrollieren koennt? Weil
>> Ihr deswegen die Anzahl der Kontrollstellen reduzieren wollt, damit
>> das Problem fuer Euch leichter beherrschbar wird? Oder weil Ihr
>> nicht verstanden habt, wie das Medium funktioniert.

>Ich glaube, das ist der Punkt. Pressfreiheit ist ja gut und schoen, 
>sagt sich der durch die Umbruchszeit geaengstigte Buerger, aber wo 
>kommen wir denn dahin, wenn jeder verbreiten kann, was ihm gerade so 
>in den Sinn kommt ...

>Im Grunde genommen die gleiche Angstreaktion, die auch unmittelbar 
>nach der Gutenberg-Revolution aufkam, nur anders skaliert: Damals 
>bestand der Umbruch darin, dass man Buecher nicht mehr von Hand 
>abschreiben, sondern bloss noch drucken musste. Das Quasi-Monopol der 
>kirchlichen Kloester war dahin. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich 
>die buergerliche Gesellschaft inzwischen in einigen zivilisierteren 
>und demokratischeren Staaten von diesem Schrecken erholt und einen 
>modus vivendi gefunden. Bin gespannt, wie lange sie braucht, um sich
>vom Schrecken ueber die Internet-Revolution zu erholen ...

Man kann die Absaetze da oben durch lutz pipen. Dann kommt ein
sehr altes Zitat heraus:

"Anarchy means having to put up with things that really piss you off."
	-- Unknown

Man hat das Internet nicht verstanden, wenn man sich diesen Satz
nicht zu seinem Leitsatz gemacht hat und keine Angst mehr davor
hat.

Kristian