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Re: http://www.spiegel.de/netzwelt/aktuell/somm_leeb.html



on 29 May 98 14:14, Boris Groendahl wrote:

> Date:          Fri, 29 May 1998 14:14:24 +0200
> From:          Boris Groendahl <boris@berlin.snafu.de>
> Subject:       Re: http://www.spiegel.de/netzwelt/aktuell/somm_leeb.html
> To:            "debate@fitug.de" <debate@fitug.de>

> On 1998.05.29 at 13:07, Holger.Veit@gmd.de (Holger Veit) wrote:
>
> >> Vergiß es. Wir sprechen hier über seriöse Firmen, die einfach Geld
> >> verdienen wollen, Period. Warum sollten die so einen Quatsch machen?
> >
> >Vielleicht, weil sie Geld verdienen wollen, ohne in Deutschland von
> >Behoerden, Gerichten, Politikern und anderen gesellschaftlichen Interssen-
> >gruppen staendig Knueppel in die Maschinerie geworfen zu bekommen?
>
> Du gehst implizit davon aus, daß Provider die Wahl haben, in
> Deutschland aktiv zu sein oder nicht. Haben sie aber nicht. Auf den
> deutschen Markt, den zweitgrößten der Welt, zu verzichten wäre dumm.
> Und wenn sie hier aktiv werden wollen, dann muß _irgendetwas_ auch
> hier vor Ort sein. Und wie immer die deutsche Dependance aussieht,
> sie ist angreifbar, und deswegen werden sie und auch das
> Mutterunternehmen sich im großen und ganzen gesetzeskonform
> verhalten.
>
> Mal ganz davon abgesehen, daß im Falle eines solchen Boykotts immer
> noch die DTAG und solche seriösen Klitschen wie germany.net hier
> wären. Und die machen eh jeden Scheiß mit.
>
> >Standortbedingungen unterliegt. Und ein paar Server und Modems (auch wieder
> >leicht untertrieben, um die situation zu betonen) sind wesentlich mobiler
> >als eine Produktionsstaette.
>
> Du _kannst_ das machen, klar. Das ist ja das gute. Es wird sich
> wahrscheinlich ein Markt entwickeln für Produkte wie sie Dir
> vorschweben (Server und Firma im sicheren Ausland, Marketing und
> Vertrieb ausschließlich übers Netz etc. pp.). Aber das ist ein
> winziger Nischenmarkt. Für ein Unternehmen, das ernsthaft auf dem
> deutschen Markt aktiv sein will, ist das schlicht keine Option.
>
> >UUNet sitzt m.W. nicht in Deutschland, und die EUNet-Filiale wuerde sich
> >vermutlich dann, aehnlich wie Compuserve, auf das Mutterhaus beziehen.
>
> UUnet Deutschland ist eine deutsche Firma, die deutschem Recht
> unterliegt und deren Server im wesentlichen im Geltungsbereich des
> deutschen Gesetzes liegen.
>
EUNet gab's mal, die wurden von UUNet gekauft/geschluckt und
entsprechend umbenannt.
Die deutsche UUNet-Filiale sollte deutschem Recht unterliegen, die
Mutter nicht - oder sollte man besser sagen, "die Schwesterfirmen"?

<Brainstorm>
Ja wie wäre es denn mit folgender technischen Lösung bei einem
international organisierten Provider: die deutschen Zugänge werden
grundsätzlich nach USA geroutet, die Amerikaner nach Belgien und die
Belgier nach Polen. Dann würden die deutschen Behörden nicht sagen
können, daß die dt. Bundesbürger auf deutschen Servern mißliebige
Inhalte abholen, sondern im Ausland. Und da gilt dieser oder jener
Inhalt als zulässig. Der Provider zieht sich somit auf seine Rolle
als Internet Access Provider zurück, die Inhalte macht bzw. speichert
ja jemand anderes... Oder ist das zu spitzfindig?
</Brainstorm>

Gruß Arne

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