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Re: Dem Internet ist es egal, wie man es speichert



Simone Demmel schrob:

> Zusammenfassung: in Stein meisseln oder in Grabkammern an Waende malen ist
> nicht. In einer riesengrossen Bibliothek sammeln geht auch nicht (SPOF).
> Wenn man das Zeug auf Festplatten speichert und an verschiedenen Stellen
> versenkt, kann es durch magnetische Einfluesse (Meteoriten koennen sowas
> angeblich erzeugen) ebenfalls zerstoert werden.

Es wird hier immer noch zu sehr in physikalischen Medien gedacht, die
man irgendwo sicher vergraben muß. Digitalisierte Daten haben bestimmte
Eigenschaften:

- es ist egal auf welchem physikalischem Medium sie gespeichert sind
(ROM, batteriegepuffertes RAM, DVD, Festplatte, Glasfaser) -- die
Evolution geht hier ständig weiter.

- es ist egal, wie oft sie gespeichert sind, da:

- sie lassen sich weitestgehend rauschfrei umkopieren.


Kurz: Wir leben im Zeitalter der online verfügbaren, mehrfach
gespiegelten RAID-Systeme.

RAID: Die Daten sind lokal so robust gespeichert, daß sie nicht bei
jedem Ruckler oder Stromausfall gleich wegkippen. Ob dafür nun
Festplatten oder Glasfaser zum Einsatz kommen, ist egal, wenn die Sache
robust genug ist.

Mehrfach gespiegelt: Es gibt nicht nur ein RAID, sondern mehrere, über
den ganzen Globus verteilte. Wenn ein RAID wegkippt, springen die
anderen ein.

Online verfügbar: Die Daten können im laufenden Betrieb zu beliebigem
Zeitpunkt an beliebigem Ort komplett, weitestgehend rauschfrei und
automatisch auf andere (evtl. größere) RAIDs kopiert werden.

Wer seine Daten je auf einem NFS mit vielen "Terminals" und
funktionierendem Backup gelagert hatte, weiß, das das keine Utopie ist,
sondern Realität. The Network is the Computer.

MfG, Roland

-- 
Glückliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.