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Re: Das Netzobdachlosenproblem
- To: neko@greenie.muc.de (Simone Demmel)
- Subject: Re: Das Netzobdachlosenproblem
- From: Holger Veit <Holger.Veit@gmd.de>
- Date: Thu, 23 Jul 1998 15:23:43 +0200 (MET DST)
- Cc: Holger.Veit@gmd.de, wau@ccc.de, debate@fitug.de
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- In-Reply-To: <19980723144702.45006@sleepy.greenie.muc.de> from "Simone Demmel" at Jul 23, 98 02:47:02 pm
- Sender: owner-debate@fitug.de
Neko:
> On Thu, Jul 23, 1998 at 02:30:19PM +0200, Holger Veit wrote:
> > Ja, nur: BTX ist eine ziemlich lausige Vorstufe des WWW. Ich sage
>
> Aeh... willst Du hier Luxus zum freien Standard machen, oder freien Zugang
> zu Informationen?
Ich versuche hier lediglich mal die "gruene" 5-Mark-Sprit-Idee auf
den Zugang zum Internet zu muenzen. Die Benutzung der Datenautobahn
ist frei, aber die kann man auch minimal mit dem Fahrrad nutzen -
wer mit dem Panzer drueberbrettern will, soll auch dafuer bezahlen.
Die gestellte Frage war: "die armen $HOMEless-people, was fehlt denen
eigentlich?" Kris' Antwort war praezise: ein Home. nicht nur physikalische,
auch virtuelle Wohnungen kosten Geld. Und diese Wohnungen existieren.
Vielleicht nicht bei germany.net, aber bei jedem ordentlichen Vollprovider.
Damit ist eine Debatte ueber Bookmark-Hochladen und Sicherheit, fehlendem
FTP-Scratchspace fuer alle und dgl. IMHO Schwachsinn. Das gibt es, und das
geht. Bedarf nur gewisser Zettel und Metallstuecke.
> > warum man den Homeless-Leuten ueber die Grundversorgung hinaus
> > dann auch noch allen moeglichen Luxus-Schnickschnack zur Verfuegung
> > stellen soll, inklusive einer privaten Bookmarksliste. Letztens
>
> Das ist ein Service, den man sich sicher auch bezahlen lassen kann... Hier
> hat keiner was davon erzaehlt, dass dieser Luxus frei sein soll - waer
> schoen, wenn das so geht, aber wenn nicht, hat sicher jeder Verstaendnis
> dafuer... $HOME/less-People != (Penner, Assoziale, Wohnsitzlose)
Na, da verstehen wir uns doch genau richtig.
> $HOME/less kann man auch 'ganz' schnell sein, wenn man fuer SAP alle drei
> Tage in einem anderen Hotel uebernachtet und dafuer im Monat 200.000DM
> einsteckt - ein zu Hause und eine Familie hat man dann meist nicht, aber
> das Icaffee ums Eck kann man sich locker leisten, wenn es lang genug offen
> hat...
Fuer genau *diese* Leute habe absolut kein Verstaendnis.
> > sag' ich, you get what you pay for. Und genau ist der casus cnacsus
>
> tja, diesen casus cnacsus haben aber leider viele Mitglieder unserer
> ehrenwerten sozial-gesetz-vorsorge-versorgungs-uberzuechteten Gesellschaft
> noch nicht verstanden und betrachten es, wie wenn eine Firma mit
> Werbegeschenken um sich schmeist: mitnehmen, was man kriegen kann...
>
> Unser Sozialsystem selbst ist eine geniale Idee, genauso, wie der
> Kommunismus, der Marx&Engels sich ueberlegt hatten was Feines sind, nur
> leider sind die Menschen (noch) nicht tauglich fuer die konsequente und
> uneigennuetzige Umsetzung dieser Ideen.
Almende!
Ich bin Pessimist. sed -e 's:(noch) nicht:niemals:g' <<"vorheriger Absatz".
> > auch bei oeffentlichen Internet-Terminals Einschraenkungen existieren.
>
> Wenn es nach mir ginge, muessten da kosttenlos eh nur das Recht auf
> Information abgehandelt werden: Zugriff auf Behoerden- und Gesetzestexte,
> sowie (sofern moeglich) die div. Zeitungen, die Online sind - allerdings
> kann man sich da schon wieder streiten, weil am Kiosk zahlst du fuer deine
> Zeitung ja auch und wenn Du Deine Rechte via TV oder Radio wahr nehmen
> willst, zahlst Du auch Gebiuehren...
Fully ACK.
> Wurden Ende letzten Jahrhunderts am Zahltag nicht gerne die Zahlstellen
> in den Fabriken ueberfallen? Da muss es doch dann viele Monatsloehne auf
> einmal zu holen gegeben haben?
Giro-Konten sind ein Kind der zweiten Haelfte dieses Jahrhunderts, und
sicher nicht nur entstanden, weil soviele Lohntueten geraubt wuerden.
--
Dr.-Ing. Holger Veit | INTERNET: Holger.Veit"at"gmd.de
| | / GMD - German National Research | Phone: (+49) 2241 14 2448
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