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neues Gates-Bild in Focus



Focus rezensiert diese Woche ein Buch "Barbarians led by Bill Gates", dass
von ehemals hochrangigen MS-Mitarbeitern stammt.  Sie werfen BG vor,
er sei kein Visionaer sondern ein skrupelloser Machtjunkie.

Noch vor zwei Wochen titelte Focus "Die Leistungen von Bill Gates und
Mutter Teresa".  In diesem Artikel erklaerte C.C. von Weizsaecker, Prof.
fuer Staatsrecht in Koeln, BG habe viel mehr fuer die Menschheit geleistet
als MT, denn der Fortschritt der Menschheit sei nur der "unsichtbaren
Hand" von Adam Smith und nicht altruistischem Handeln zu verdanken. 

Folgenden Leserbrief habe ich dazu gerade vom Stapel gelassen:

To: leserbriefe@focus-r.de
Subject: Tod eines Gottes
--text follows this line--
zu Focus 98/28 p.38  "Die Leistungen von Bill Gates und Mutter Teresa"
         98/30 p.122 "Ist Bill Gates ein Visionaer?"

Prof. v.Weizsaecker haette besser die Leistungen von Bill Gates und
Linus Torvalds einander gegenueber stellen sollen.  Der eine etabliert
die Herrschaft des Geldes ueber die Infosphaere und bringt damit die
Softwareindustrie zum Stagnieren, der andere schenkt der
Oeffentlichkeit zusammen mit tausenden ehrenamtlichen Hackern das
innovative Betriebssystem Linux.

Information ist keine Ware und gehoert nicht in das Schlepptau von
materiellen Waren.  Adam Smiths Gott, die unsichtbare Hand, liegt im
Sterben.  In der Informationsgesellschaft produziert er gerade noch
Talkshows, Hedonismus und Softwaremonopole.  Religionen ueberleben zwar
laenger als ihre Goetter, aber Ihre neueste Buchrezension zeigt, dass
das Credo bereits zu verblassen beginnt.

s. auch http://www.a2e.de/phm/gnupolitde.html

--
Hartmut Pilch <phm@a2e.de>
a2e Ostasien-Sprachendienste Pilch, Wang & Co 
http://www.a2e.de/oas/, Tel +49891278960-8