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Re: Kleinbauern im Internetvertriebssystem




re

> Billig geht es auch nicht, selbst fuer meine sehr maessig besuchten
> Angebote muss ich bei kommerziellen Providern auch bei niedrigsten
> Volumengebuehren 500 DM / Monat zahlen.

ich weiss ja nicht wieviel GB pro monat du hast und welche sonderwuensche aber
ich bin mir sicher dass du es in de billiger kriegst. und wenn nicht
dann kauf deinen webserver in den usa. www.pair.com, 20MB festplatte, 100MB
volumen pro *tag*, 5$ pro monat. wenn der markt langfristig darauf
hinauslaeuft werd ich mich vom webhosting verabschieden muessen.

> Aber gesamtwirtschaftlich gesehen verursacht die Angebotsseite 0,00 DM
> Kommunikationskosten.

ein webserver braucht hardware und eine staendige verbindung. wenn man nur
das betrachtet ist man schon weit ueber 0,00 DM. glaubst du dass das internet
soviel kostet wie es kostet und die kosten auf den verursacher verschoben
werden muessen oder glaubst du dass sich einige eine goldene nase verdienen ?
diese leute/firmen haette ich dann gerne benannt.

> Machtkonzentration pfui, also alle Macht an T-Online und AOL?

alle dinge sind vergaenglich, das gilt auch fuer zusammenschluesse. wenn ich
meine preiskalkulation nur auf den konkurrenzlosen angeboten einer
einkaufsgemeinschaft aufbaue, laufe ich gefahr irgendwann pleite zu gehen.
es ist uebrigens nicht so, dass es keine zusammenschluesse gaebe. sie sind
nur schwierig zu bewerkstelligen aufgrund der inhaerenten technischen und
kaufmaennischen probleme.

zum thema nationales/internationales roaming fuer kleinprovider kann ich dich
gerne mit ein paar technischen problemen zulabern, wenn du mir nicht glaubst.

fall 1:	der kunde erhaelt eine dynamische ip-adresse vom jeweiligen POP

-jeder provider der kein accounting hat muss fuer andere, die volumenorientiert
 arbeiten, eines einrichten. die provider muessen untereinander
 ausgleichszahlungen leisten, da ja kosten beim surfen entstehen. wenn die
 verkaufspreise des einen unter den einkaufspreisen des anderen liegen gibts
 ein problem. ausserdem muessen sich die provider untereinander vertrauen.
-wie verteilt man leute die in muenchen temporaer surfen auf alle beteiligten
 provider in dieser ortszone ?
-proxy und mailserver muessen jedesmal neu konfiguriert werden oder die
 server werden zentral aufgezogen. in diesem fall zahlen die beteiligten
 provider zusaetzliche volumengebuehren wenn sie keine gemeinsame infrastruktur
 haben. zentrale server vermindern die flexibilitaet des einzelnen anbieters
 erheblich.

fall 2: tunneling der PPP-verbindung zum stammprovider des kunden

-ohne gemeinsame infrastruktur entstehen zusaetzliche volumengebuehren (beim
 POP, beim stammprovider rein, beim stammprovider raus). diese muessen erfasst
 und untereinander sowie mit dem kunden abgerechnet werden. und sie werden bei
 jedem pop anders sein. im fall muenchen wird sich der kunde immer den
 billigsten 'externen' pop raussuchen und dieser provider hat ein problem weil
 ihm sein traffic aber nicht seine exzessiv genutzte einwahlinfrastruktur von
 den anderen bezahlt werden. btw: woher weiss man, ob andere provider nur ihre
 kosten und nicht mehr abrechnen ? schliesslich haben viele provider
 bis jetzt gar kein accounting weil sie ihre leistungen pauschal anbieten.

ueber solche zusammenschluesse kann man stundenlang nachdenken und es tauchen
staendig neue probleme auf.

cu,
brunni